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Der Camino Aragonés – eine kurze Geschichte

Der Camino Aragonés – eine kurze Geschichte

Camino Aragonés

https://www.caminosperegrinos.com/en/guia/camino/aragonese-way/?cn-reloaded=1

Die Geschichte des Camino Aragonés ist nicht nur eine Geschichte des Pilgerns sondern auch eine Geschichte von Wirtschaft und des Militärs.

Die ersten Pilger, die aus Gegenden nördlich der Pyrenäen kamen, sind seit dem 10.Jh. belegt. Es waren vor allem Pilger aus Frankreich, aber auch aus Deutschland und Italien. Wenn sie die Pyrenäen überschritten, dann meist über den Somport-Pass bei Jaca.

Sie folgten dann durch Nordspanien eine alte Römerstraße. Dieser Weg durch Nordspanien war bis in die Spätantike wichtig gewesen, weil die Bodenschätze aus Ponferrada (Las Medulas, s. auch das Kapitel Las Medulas) in römischer Zeit in Richtung Gallien und Italien transportiert wurden. Danach, als sie nicht mehr intensiv genutzt wurden, verfielen die Straßen, bis Sancho der Große von Navarra (1004-1035) sie zu Beginn des 11. Jhs. wieder ausbessern ließ. Ziel war es, die militiärischen Züge gegen die Muslime besser durchführen zu können. Die dritte wichtige Funktion des Weges durch Nordspanien war der Handel, der über den Somport-Pass führte und durch Dokumente belegt, wie in Jaca Produkte mit Zoll belegt wurden. Interessant ist, was alles mit Zoll belegt wurde, zeigt es doch die Breite des Handelns zum Ende des 11. Jhs. Belegt sind Zölle auf Stoffe aus Brügge, Seide aus Konstantinopel, Purpur, Farben, Schwerter, Metalle, Gewürze und Goldmünzen, wohl muslimischer Herkunft oder gefangene Mauren. Pilger mussten keinen Zoll zahlen.

Juan de la Pena https://www.caminosperegrinos.com/en/guia/camino/aragonese-way/?cn-reloaded=1

Neben der römischen Traditon, der militärischen Funktion und der wirtschaftlichen Nutzung war den Pilger die vierte wichtige Größe, die diese Achse, den Camino Aragónes benutzte.

Der Camino Aragonés war im Mittelalter der am stärksten frequentierte Pilgerweg durch die Pyrenäen. Er wird im Jakobsbuch (lateinisch Liber Santi Jokobi) als Via Tolosana, einer der vier Jakobsweg-Zubringerwege von Frankreich kommend, beschrieben, bevor er in Somport in den spanischen Camino Aragonés übergeht. Im Mittelalter war der Weg, vom französischen Arles kommend als Via Tolosana, eines der Hauptrouten nach Santiago de Compostela. Viele Pilger aus Mitteleuropa wählten diese Route. Auch Französische Pilger nutzten diesen Pass um nach Navarra und Arragon zu gelangen. Dies auch, weil zwischen dem 11.Jh. bis zur Hälfte des 15.Jh. das Herzogtum Aquitanien und später das Territorium Guyenne unter englischer Herrschaft stand. Unter englischer Herrschaft stand auch St.Jean Pied de Port, dem heute am stärksten frequentierten Startort in Frankreich. Ab dem Ende des 12. Jhs. gewann aber der Übergang zwischen Saint-Jean-Pied-de-Port und Roncesvalles immer mehr an Bedeutung.

Von Txo (discusión) Mi discusión en castellano 18:27, 29 October 2007 (UTC) - fotografia propia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2992279 Monasterio de Leyre

Seinen Namen verdankt der Camino Aragonés der alten fränkischen Grafschaft Aragón, die seit dem frühen 9. Jahrhundert als Amtsbezirke der spanischen Marken des fränkischen Reichs bestand. Die Grafschaft umfasste das Gebiet um den Hauptort Jaca und wurde nach dem sie durchfließenden Rio Aragón benannt.

Die Wegstrecke beträgt knapp 170 km und führt in ca. 6 Etappen von der Passhöhe Somport über die Orte Jaca, Arrés, Ruesta, Sanguesa, Monreal nach Puenta de la Reine. Er wird vor allem wegen seiner Einsamkeit und der eindrucksvollen Natur geschätzt. Immer wieder verläuft der Pilgerweg entlang des wunderschönen Rio Aragones, vorbei an mittelalterlichen Dörfern und mit Abstechern zu zwei der bedeutendsten Klöstern Spaniens, dem Kloster San Juan de la Pena und dem Kloster San Salvador de Leyre. Vom Somport-Pass aus sind es bis Santigao de Compostela etwa 858 Kilometer.

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Foz de Lumbier/ Schlucht von Lumbier

Foz de Lumbier/ Schlucht von Lumbier

Camino Aragonés

Von Der ursprünglich hochladende Benutzer war Jsanchezes in der Wikipedia auf Spanisch - Übertragen aus es.wikipedia nach Commons., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1644704

Diese wunderbare und beeindruckende Schlucht, die durch Jahrhunderte der Erosion des Irati-Flusses entstanden ist, ist ein Ort, den Sie nicht verpassen sollten. Die Foz de Lumbier-Route ist einer der verborgenen Schätze der Pyrenäen Navarras. 

Eine Variante des Jakobsweges Camino Aragonés von Sanguesa nach Izco führt über die Foz de Lumbier. Sie liegt im Westteil Navarras in den Vorpyrenäen an der Grenze zu Aragon und ist eine der spektakulärsten Schluchten der Region. Die enge Schlucht, in die sich der Fluss Irati eingegraben hat, ist 1300 m lang. Die senkrecht aufragenden Wände aus Kalkstein erreichen eine Höhe von bis zu 150 m. Es gibt keinen natürlichen Zugang. Im Innern der Schlucht in den Spalten, Abbrüchen und Überhängen nisten viele Sing- und vom Aussterben bedrohte Greifvögel, z. B. der Alimoche/Sai Zuria baskisch (Schmutzgeier), aber auch der Gänsegeier (Buitre Leonado) oder die Alpenkrähe (La Chova). Die schönen Wälder bestehen aus Pappeln, Weiden und Eschen.

Vielleicht noch einige Bemerkungen zu den Geiern. Geier sind unterschätzte, aber unverzichtbare Arbeiter der Natur. Die Assoziation mit dem Tod und federlosen Gesichtern, die nur wenige als schön bezeichnen würden, hat Geier zu einer der unbeliebtesten Tiere der Welt gemacht. Doch Wissenschaftsuntersuchungen haben gezeigt, dass sie aus gesundheitlicher, klimatischen und finanziellen Gründen zu den wertvollsten Tieren gehören. Jedes Mal, wenn ein Wildtier stirbt, wird es nicht nur eine Ressource für andere Tiere sondern auch zu einer Gefahr. Denn tote Tiere können Krankheiten verbreiten sowohl für den Menschen als auch für andere Tiere, die sich von dem Kadaver ernähren. Geier hingegen sind schnell und sauber. Sie können einen Kadaver in einigen Stunden bis auf die Knochen abnagen und ihre Mägen enthalten einige der stärksten Säuren, die Keime wie Anthrax und Botulismus abtöten, bevor sie sich ausbreiten können. Außerdem sparen sie Kosten, denn sie ersparen aufwendige  Tierkörperverwertungsanlagen gerade in Entwicklungsländern, wo diese Infrastruktur teilweise fehlt. Zudem sind sie nach Aussagen der Wissenschaftler auch Verbündete des Klimas, da sie jedes Jahr zig Millionen Tonnen Treibhausgase von der Atmosphäre fern halten.  Zudem verhindern sie die Wasserverschmutzung durch verwesende Körper. Also sollten wir versuchen, mit diesen Tieren, die leider weltweit stark bedroht sind, in Harmonie zu leben.

 

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Anfang des 20. Jhs. wurde die Schlucht durch den Bau der Bahnlinie Pamplona – Sanguesa erschlossen. Die Schalspurstrecke, die in den Jahren von 1911 -1955 in Betrieb war, ist 59 km lang. Sie war die erste elektrifizierte Bahnlinie Spaniens. Heute ist die Bahn komplett stillgelegt, die Gleise wurden demontiert und nur ein paar alte Signale und Infotafeln erinnern an diese Zeit. Der Weg durchquert einige enge aus dem Felsen gehauene Tunnel, führt an einigen herrlichen Aussichtspunkten vorbei und dann z.T. eng am Flusslauf entlang.

Der engste Durchbruch durch die Felswände wurde von einer im Unabhängigkeitskrieg (1812) zerstörten Brücke überspannt, der Puente del Diablo (oder auch Puente de Jesús!). Das Bauwerk mit nur einem 30 m langen Bogen und 15 m über dem Fluss stammt wahr-scheinlich aus dem 16. Jahrhundert. Das Betreten der Ruine ist allerdings gefährlich und daher verboten.

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Quellen

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Aquädukte – Meisterwerke der römischen Baukunst

Aquädukte – Meisterwerke der römischen Baukunst

Via de la Plata, Camino del Norte, Camino Primitivo, Via Podiensis, Camino Aragonés

Definition und Geschichte

Noch heute lassen sich vielerorts Bogenbrücken bewundern, die Teil der Wasserversorgung der alten Römer waren. Das Bauen von Aquädukten war hohe Ingenieurskunst – und zwar von der Quelle über Brücken bis hinein in die einzelnen Häuser der Stadt.

Die Römer bauten Wasserleitungen, die sie Aquädukte (lat. aquaeductus “Wasserleitung”) nannten. Das lateinische Wort aquaeductus setzt sich aus aqua “Wasser” und ducere “führen” zusammen. Im Lateinischen ist mit aquaeductus die ganze Wasserleitung bis in die Häuser gemeint, heute sind es allerdings nur die Brücken, die man mit dem Fremdwort Aquädukt bezeichnet.

Die ersten Aquädukte sollen um 1250 v.Chr. von Ramses dem Großen zur Wasserversorgung ägyptischer Städte angelegt worden sein. Aber auch im heutigen Iran, in Assyrien und in Griechenland entstanden antike Wasserleitungen die teilweise über große Strecken geführt wurden. Eine berühmte historische Wasserleitung lies der assyrische König Sanherib im 7. Jhd. v.Chr. im heutigen Irak bauen. Auf einer Länge von 55 km wurde ein ganzer Fluss umgeleitet, um die Stadt Ninive mit Wasser zu versorgen. Dabei war ein Wadi im Weg, das mit der ersten verbürgten Wasserleitungsbrücke gekreuzt wurde, dem ‘Aquädukt von Jerwan’.

Von McPolu - Image taken by the user from a balloon and uploaded to Flickr. The user changed its license to a commons-compatible one under request., CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1088132 Aquädukt von Segovia

Brückenbau in der römischen Zeit

Aber wie bei so vielen anderen technischen Errungenschaften stießen die Römer auch bei der Wasserversorgung in neue Dimensionen vor. Ausgerüstet mit einfachen Vermessungsgeräten wie dem Chorobat und der Groma bauten die Römer kilometerlange Wasserleitungen, deren Präzision noch heute in Erstaunen versetzt. Bei der Groma handelte es sich um eine Vorläuferin des Doppelpentagonprismas. Sie diente zum Ausfluchten auf eine Gerade und zum Abstecken rechter Winkel. Der Chorobat war eine frühe Form des Nivelliergerätes.

Das unverkennbare Merkmal jedes natürlichen oder künstlichen Wasserlaufs ist das Gefälle, das letztendlich die Fließrichtung bestimmt. In technischer Hinsicht handelt es sich bei allen hier besprochenen Kanälen daher um ‘Freispiegelleitungen’. Bei einem feststehenden Höhenunterschied zwischen Quelle und Versorgungsgebiet ist das zur Verfügung stehende Gefälle umso geringer, je länger die Wasserleitung wird. Das Gefälle einer solchen Leitung verlangte größte Präzision bei der Bauausführung, denn von ihm hing letztlich die Qualität und Zuverlässigkeit der Wasserversorgung ab.

Das Gefälle des Gerinnes beeinflusst vor allem die Fließgeschwindigkeit und damit die transportierte Wassermenge. Je größer das Gefälle, umso mehr Wasser fließt in der Rinne, was natürlich ein wünschenswerter Aspekt ist. Andererseits wurde aus ökonomischen Gründen durchaus eine kleinere Fließgeschwindigkeit angestrebt. Große Fließgeschwindigkeiten führen zu hohen Schleppspannungen, vermehrtem Abrieb in der Leitung und beim “Abbremsen” des Wassers am Ziel zu zerstörerischen Erosionen.

Da das Wasser stetig weiterfließen sollte, wurden die Aquädukte so gebaut, dass sie ein Gefälle von mindestens 0,5 Prozent aufwiesen. Dazu brauchte es bereits viel Fachwissen, damit das vom Quellhaus am Anfang des Aquädukts bis zum Ende es Wasserlaufs, dem sogenannten Wasserschloss (Castellum) funktionierte.

Von Benh LIEU SONG (Flickr) - Pont du Gard, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33474941 Pont du Gard bei Nimes

Um das gleichmäßige Gefälle der Leitung zu gewährleisten, führten Aquädukte über Täler, Schluchten und Abgründe. Oft verliefen sie am Boden oder unterirdisch, doch mitunter brauchte es imposante Bogenbrücken. Alles in allem war viel Fachwissen von Ingenieuren, Architekten oder Topographen notwendig, um solche Bauwerke wie ein Aquädukt zu realisieren. Und natürlich entsprechend viele Arbeitskräfte, die sich häufig aus der Armee rekrutierten.

Große Ingenieurskunst war auch der Bau von Bogenbrücken, mit deren Hilfe die Täler und Schluchten überwunden werden konnten. Um die Bögen errichten zu können, sind zunächst drei benachbarte Pfeiler zu errichten. Dafür braucht es immer drei Gerüste nebeneinander. Es ist davon auszugehen, dass die Rundung jedes Bogens zunächst auf dem Erdboden vorgezeichnet wurde. Nun wurden die Keilsteine behauen und zunächst am Boden probeweise zusammengefügt. Erst dann hievten sie die Bauarbeiter mit Hilfe eines Krans oder Flaschenzugs an ihre endgültige Position. Bei einigen Aquädukten wurde auch der römische Zement (opus caementitium) verwendet, wenn unterschiedliches Baumaterial verwendet wurde.

Noch heute sind zahlreiche dieser imposanten Bauwerke zu bewundern. So zum Beispiel die Pont du Gard bei Nimes in Südfrankreich, die Aqua Claudia zur Versorgung der Stadt Rom, der Aquädukt in Segovia oder auf der Via de la Plata der Aquädukt von Merida

Von Marlene VD. - Eigenes Werk., CC BY-SA 3.0 es, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16683038 Acueducto de los Milagros Merida

Der Aquädukt von Merida

Der Aquädukt wurde etwa um die Zeitenwende, also unter Kaiser Augustus errichtet und ist somit schon über 2000 Jahre alt. Die zugehörige, teilweise auch unterirdisch verlaufende Wasserleitung brachte das Trinkwasser aus einem etwa 5 km entfernten Speichersee in die Stadt. Der Aquädukt von Merida ist im Opus Caementitium errichtet. Das ist auch der Grund, warum die drei übereinanderliegenden Bogenreihen nicht aus ein und demselben Material bestehen. Neben Natursteinen wurden auch gebrannte Ziegel und unbehauene Bruchsteine verwendet, wobei die roten Ziegelsteine das Bauwerk optisch gliedern. Das Bauwerk bestand ursprünglich aus über 100 Pfeilern, die an den Außenseiten durch leicht angeschrägte Strebepfeiler stabilisiert wurden. Der durchschnittliche Abstand zwischen den Pfeilern beträgt 4,50 m und die größte Höhe der Wasserleitung über dem Gelände betrug ursprünglich 25 m. Insgesamt ist der Aquädukt 825 m lang. Die eigentliche Wasserleitung befand sich oberhalb der höchsten Bögen und hatte ein Gefälle von weniger als einem Prozent, welches durch eine perfekte Vermessungstechnik und die Verwendung von kleinen – auch unregelmäßig geformten – Steinen erreicht wurde, die als Unterlage für den etwa einen Meter breiten und aus größeren Granit- oder Sandsteinen zusammengefügten Wasserkanal dienten, von dem jedoch nichts erhalten ist.

Im 3. Jahrhundert wurden Reparaturen ausgeführt – trotzdem verfiel die Wasserleitung nach dem Abzug der Römer. Im Mittelalter – vielleicht auch schon früher – erhielt der Bau wegen seiner gleichermaßen gewagten wie eleganten Architektur den Namen Acueducto de los Milagros („Aquädukt der Wunder“).

In römischer Zeit verfügte Mérida über drei Aquädukte, von denen einer – die Aqua Augusta – völlig verschwunden ist. Vom zweiten sind nur einige Reste erhalten. Die drei erhaltenen Pfeiler des etwa 15 Meter hohen Acueducto de Rabo de Buey stammen ebenfalls aus römischer Zeit. 

Von I, Doalex, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2480834
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Der Zauber alter Brücken (römische und mittelalterliche Bauwerke)

Der Zauber alter Brücken (römische und mittelalterliche Bauwerke

Camino del Norte, Camino Primitivo, Camino Aragonés, Via de la Plata, Via Podiensis, Camino Francés

Immer wieder erliegen wir dem Zauber, der die alten Brücken umgibt, die wir auf unserem Weg queren und bewundern können. Es sind wunderschöne Bauwerke und gleichzeitig Meisterwerke der Baukunst. Ohne Zweifel haben sie einen großen architektonischen Wert (sie sind wahre Wunder der Ingenieurskunst), einen künstlerischen Wert (ihre anmutige Gestalt ist am schönsten, wenn wir sie in einer wunderschönen Landschaft finden) und einen historischen Wert (die Brücken waren für die kommerzielle und kulturelle Kommunikation von wesentlicher Bedeutung). Hier soll eine kleine Auswahl dargestellt werden, die wir z.T. auf unseren Wegen antreffen können. Man sollte an diesen Brücken ruhig kurz innehalten und ihre Schönheit und Einfachheit bewundern und genießen.

Brücken waren für Pilger schon immer von besonderer Bedeutung, da sie eine physische Verbindung des Jakobswegs zu anderen Orten darstellen. Dabei handelt es sich um Konstruktionen aus Stein, Ziegel, Holz, Eisen, Beton oder anderem Material, die über Flüsse, Wassergräben und andere Stellen gelegt werden, um eine problemlose Überquerung zu ermöglichen.

Im Folgenden möchte ich sowohl auf einige berühmte Brücken genauer eingehen als auch den Charme kleiner alter Brücken mit Fotos dokumentieren.

Von Piutus - panorámica puente romano de Alcántara, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6216065 Die römische Brücke von Alcántara über den Tajo in der Provinz Cáceres, Extremadura (Spanien)

Geschichte

Römische Bogenbrücken aus Stein

Die ersten Steinbrücken wurden von den Etruskern und Griechen gebaut, doch erst die Römer brachten die Technik des Steinbrückenbaus zu einer ungekannten Blüte und Perfektion.

Die römischen Brücken gehören zu den beeindruckendsten Zeugnissen der antiken Zivilisation; sie üben gerade durch die bestechende Verbindung von Funktionalität, Stabilität und Schönheit eine faszinierende Wirkung auf den Betrachter aus. Dabei muss der Bau der römischen Brücken natürlich immer im Zusammenhang mit der gesamten Verkehrsinfrastruktur und Raumplanung der Römer gerade in den eroberten Gebieten gesehen werden.

Durch eine bahnbrechende neue technische Entdeckung entwickelten die Römer den Brückenbau weiter. Mit wasserfestem Mörtel konnten sie einen unter Wasser abbindenden Beton herstellen. Mit diesem „opus caementitium“ waren sie in der Lage, Widerlager oder Pfeiler im offenen Wasser zu gründen. In diesem Zusammenhang ist auch der römische Kastendamm zu nennen. Diese runden oder eckigen Kästen wurden wasserdicht gemacht und dort platziert, wo Pfeiler für den Brückenbau notwendig waren. Nach dem Abschöpfen des Wassers hatten sie eine trockene Baugrube.

Auf den Pfeilern errichteten die Römer häufig Steinbogenbrücken, darin waren sie echte Meister. Sie haben uns nicht nur 300 bis heute genutzten Straßenbrücken, sondern auch gewaltige Aquädukte hinterlassen. Die statische Besonderheit einer echten Bogenbrücke ist es, dass alle Kräfte, die über das Bauwerk abgetragen werden, als Druckkräfte auftreten. Um solch einen Bogen oder Gewölbe zu mauern, braucht es ein Lehrgerüst. Die Tragwirkung eines Steinbogens kann sich nämlich erst entfalten, wenn der letzte Stein gesetzt wurde. Die einzelnen Keilsteine halten sich dann untereinander und es braucht keinen Mörtel, damit der Bogen stehenbleibt. Sehr gut erhaltene römische Steinbogenbrücken finden wir heute z.B. noch in Alcantara, Salamanca, Cordoba und natürlich auch in Rom. 

Von Ardo Beltz - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=749476 Puente romano Merida

Römische Brücken an unserem Weg

Puente Romano, Merida / Spanien

Im Jahre 25 v.Chr. ließ Kaiser Augustus in der heutigen Region Extremadura die Stadt Emerita Augusta gründen. Die zunächst als Alterssitz für verdiente Legionäre gedachte Siedlung entwickelte sich schon bald zu einer der wichtigsten Römerstädte auf der iberischen Halbinsel. Heute hat Merida ca. 55.000 Einwohner und kann mit einer Reihe von gut erhaltenen römischen Bauwerken aufwarten.

Eines davon ist der Puente Romano, die “römische Brücke” über den Rio Guadiana. Dieses Bauwerk aus dem 1. Jahrhundert gilt heute als die längste erhaltene Brücke der Antike.Ihr Bau wurde durch eine Insel in der Strommitte erleichtert. Die Brücke ist heute 792 m lang und besteht aus insgesamt 60 Rundbögen, von denen noch 56 existieren. Sie haben eine Spannweite von 6,60 bis 10 m. Ihre Breite beträgt 8 m. Die Brücke hat einen Kern aus opus caementitium und ist mit Granit aus der Umgebung umkleidet. Die Brücke ist erst seit wenigen Jahren für den Straßenverkehr gesperrt und darf heute nur noch von Radfahrern und Fußgängern benutzt werden.

Brücke von Salamanca By Daniel Villafruela - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17725290

Die Brücke von Salamanca

Wandert man auf der Via de la Plata, so überquert man diese Brücke nach Salamanca.

Einige Historiker datieren den Bau der Brücke auf das 1. Jahrhundert n. Chr., zur Zeit des Kaisers Trajan. Die Brücke von Salimantica (heutiges Salamanca) führt über den Tormes und besitzt ebenfalls eine beachtliche Länge; sie hat 15 Bögen mit einer Spannweite von 9,5 – 9,7 m und ist insgesamt 178 m lang. Die Brücke gehörte zu der wichtigsten Straße zwischen der Augusta Emerita (Merida) und Asturica Augusta (Astorga), dem Zentrum des Bergbaugebietes in Nordwestspanien.

Ponte de Lima Von Mário José Martins - Flickr: Ponte de Lima 47, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18807951

Ponte de Lima

 Die Ponte Medieval ist eine alte Steinbrücke über den Lima und liegt am Camino Portugues.

In Wirklichkeit handelt es sich um eine Gruppe, die aus zwei Brücken besteht: einem größeren mittelalterlichen Abschnitt mit 15 Bögen, der am linken Ufer beginnt und sich bis zur Kirche Santo António da Torre Velha erstreckt und diese ebenfalls in zwei Bögen durchquert und einem römischen Abschnitt mit fünf Bögen. Die Brücke ist 280 m lang und gilt als eine der schönsten mittelalterlichen Brücken Portugals.

Die römische Brücke stammt wahrscheinlich aus dem 1. Jahrhundert, da zu dieser Zeit die Trasse einer der Militärstraßen des ehemaligen „Conventus Bracaraugustanus“, die Braga mit Astorga verband, in diesem Fall der Via XIX, von Kaiser Augustus eröffnet wurde.

Der Bau des mittelalterliche Brückenteil mit gotischen Merkmalen wurde notwendig, da die Brücke aufgrund einer Änderung des Flusslaufs vergrößert werden musst. Der Brücke wurde ein integrierter Bestandteil der im Mittelalter errichteten Befestigungsanlage und 1370 fertiggestellt.

Im Mittelalter war die Brücke die einzige Möglichkeit, um den Lima auf der Pilgerroute von Braga nach Santiago de Compostela zu überqueren.

Zu den Römern gibt es eine nette Legende. Als die Römer im 2. Jh. v. Chr. bei ihren Vorstoß weiter in den Norden an den Rio Lima kamen, weigerten sich die Soldaten kategorisch, den Fluss zu überqueren. Sie hielten ihn für den Lethe, den Strom des Vergessens in der Unterwelt und sie waren überzeugt, wer ihn überquere, verliere jede Erinnerung. Die Legende erzählt, dass ihr Anführer Konsul Decimus, Junius Brutus, alleine vorangegangen sei und dass er dann vom anderen Ufer aus jeden seiner Soldaten beim Namen gerufen habe. Auf diese Weise von seinem tadellosen Gedächtnis überzeugt, folgen ihn seine Männer. Die lebensgroßen Römerfiguren beidseits der Lima erinnern an diese Begebenheit.

Einige Bilder, die die vielen  römischen Brücken mit ihrem eigenen Charme repräsentieren!

www-puentemania-com Bei Caparra Fotografie von Pedro Plasencia.
bei Moreruela
bei Jaca
Von Antramir - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14410128 Zamora

Geschichte

Mittelalterliche Brücken

Mit dem Zerfall des römischen Reiches entfiel zunächst der Bedarf an Verkehrswegen. Zahlreiche antike Brücken, die durch Hochwasser, Eis und laufende Belastung beschädigt wurden, verfielen, mit wenigen Ausnahmen in den maurischen Gebieten wie der Römerbrücke in Córdoba, die mit 16 Bögen den Gualdaquivir überspannt, und die Puente Romano über den Guadiana in Mérida. Man begnügte sich im frühen Mittelalter in der Regel mit Holzbrücken, die aber häufig durch Hochwasser zerstört wurden. Zu den wenigen neu gebauten Steinbrücken im frühen Mittelalter zählt die im 11. Jahrhundert über den Arga am Jakobsweg gebaute Puenta la Reina.

Nach dem Zerfall des weströmischen Reiches endete somit zunächst eine jahrhundertealte Tradition der Ingenieurskunst im Brückenbau

 Steinbogenbrücken wurden im größeren Maße erst wieder ab dem 12. Jh. errichtet. Große Pilgerströme, deren Menschenmassen den Brückenbau erforderlich machten, zogen durch Europa, teils auf dem Weg ins Heilige Land, teils auf dem Weg nach Santiago de Compostela und zu anderen Orten, an denen Reliquien aus dem Heiligen Land verehrt wurden.

Es gibt einige Gemeinsamkeiten der mittelalterlichen Brücken. Die meisten haben eine ungerade Anzahl von Bögen, sodass die seitlichen Bögen am kleinsten sind und im Durchmesser wachsen, bis der mittlere der größte ist und mit dem Punkt der größten Strömung des Flusses, den sie überqueren, zusammenfällt. Durch diese zur Mitte hin wachsende Bogenanordnung entsteht teilweise ein zweiseitiges Profil mit dem charakteristischen „Eselsrücken“. Häufig waren die Brücken mit einer Kapelle und mit einem oder zwei Brückentürmen zur Kontrolle der Passanten und zur Verteidigung versehen.

Ein wichtiger Aspekt in Betrachtung der großen Konstruktionen ist die Finanzierung dieser Projekte. Typisch für das Mittelalter war der Brückenbau einerseits weltlich-kommerziell und andererseits kirchlich geprägt. Durch sogenannte „Brückengelder“ oder auch Brückenzölle, die durch verschiedene Sammlungen, Spenden reicher Bürger und kirchlichen Ablässen erwirtschaftet wurden, konnten die Brücken realisiert werden.

Puente Orbigo Von Jule_Berlin from Berlin, Germany - Hospital de Orbigo, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4748757

Puente Orbigo, Hospital de Orbigo / Spanien

Diese mittelalterliche Steinbogenbrücke über den Rio Orbigo im Ort Hospital de Orbigo auf dem Camino Frances stammt bereits aus dem 13. Jhd. Sie spielt seit vielen Jahrhunderten eine zentrale Rolle für die Jakobspilger aus Frankreich und Nordeuropa auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Den Ort Hospital de Orbigo hatten einst die Ritter vom Malteserorden gegründet, um die Pilger zu unterstützen.

Der Orbigo hat hier eine beachtliche Breite, sodass 19 Bögen und eine Gesamtlänge von 204 m erforderlich waren, um das Flussbett zu überwinden. Im Frühjahr kann der Orbigo ein reisender Fluss werden, über den im Mittelalter weit und breit nur diese eine Brücke führte. Alle Pilger auf dem Camino frances waren gezwungen, diesen Weg zu nehmen. Für viele war sie auch eine Art Etappenziel, sodass sich rund um die Brücke viele Herbergen und Schenken ansiedelten.

Die meisten Bögen haben eine spitze Form aber es sind auch halbkreisförmige Rundbögen vorhanden. Die einzelnen Spannweiten sind sehr unterschiedlich und variieren zwischen 3,60 bis 15 m. Die Brücke ist in einem sehr guten, restaurierten Zustand und wird auch heute noch täglich von Pilgern benutzt.

Von aherrero - originally posted to Flickr as Puente la Reina, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10372650

Die Puenta la Reina

 Die Puente la Reina (Brücke der Königin) ist eine heute als Fußgängerbrücke dienende Bogenbrücke über den Fluss Arga in dem Ort Puenta la Reina in der autonomen Gemeinschaft Navarra. Hier treffen der Camino Frances und der Camino Aragonese zusammen. Im Ort wird die Brücke Puente Románico (romanische Brücke) genannt.

Sie wurde in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts von einer Königin gestiftet, um den Pilgern auf dem Jakobsweg eine sichere Überquerung des Flusses zu ermöglichen. Es ist nicht sicher, welche Königin gemeint ist, möglicherweise Muniadona, die Frau des Königs von Navarra, Sancho III., oder ihre Schwiegertochter Estefanía, die Frau von Garcia III.

Die Puenta la Reina ist eine der ersten romanischen Brücken Spaniens. Die 110 m lange und 4 m breite Bodenbrücke besteht aus grob rechtwinklig behauenem Naturstein und beginnt in einem großen Torbauwerk am Ende der Calle Mayor (Hauptstraße). Wie die meisten mittelalterlichen Brücken steigt sie zur Flussmitte hin an. Ihre sechs Rundbögen stützen sich auf rund 5 m starke Pfeiler mit keilförmigen Wellenbrechern an beiden Seiten. Über den Pfeilern befinden sich hohe Durchlässe mit kleinen Rundbögen, um den Wasserdruck bei einem Hochwasser zu verringern. Der mittlere, größte Bogen hat eine Stützweite von etwa 22 m. Ein früherer siebter Bogen ist unter der Straße am westlichen Ufer verschwunden.

Das Zusammentreffen des Gewölbes mit der größten Spannweite mit der Mitte des Flussbetts, die geringe Breite seiner Pfeiler im Verhältnis zur Spannweite seiner Bögen und die Blitzbögen verleihen der Brücke ein Erscheinungsbild von Ausgewogenheit, Symmetrie und Leichtigkeit.

 

Pont Valentré

Pont Valentré, Cahors / Frankreich

Im Mittelalter waren mächtige Steinbogenbrücken auch häufig Teile der städtischen Befestigungsanlagen. Ein besonders schönes und gut erhaltenes Beispiel dafür ist der Pont Valentré im südfranzösischen Cahors. Die Stadt am Fluss Lot war im Mittelalter Sitz der Bischöfe und eine wichtige Station auf dem südfranzösischen Jakobsweg.

Mit den Bauarbeiten an der Brücke wurde 1308 begonnen. Etwa 1350 war sie so weit fertig gestellt, dass sie für die Benutzung freigegeben werden konnte. Es dauerte aber noch bis ca. 1380, bis die drei 40 m hohen Wehrtürme fertig gestellt waren.

Die Brücke besteht aus 6 Spitzbögen mit Spannweiten von knapp 17 m. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 138 m und ihre Breite ca. 5 m. Im 19. Jhd. wurde sie von Grund auf saniert und wieder Instand gesetzt. Seit 1998 ist sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes “Jakobsweg in Frankreich”. (s. Kapitel „Ponte Valentré, eine der schönsten mittelalterlichen Brücken“ Via Podiensis)

Einige Bilder von typischen mittelalterlichen Brücken

San Vicente de la Barquera
Estaing
Besalú-Brücke Fotografie von Jose Carlos Gómez. www-puentemania-com
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Spanisches Olivenöl – das flüssige Gold Spaniens

Spanisches Olivenöl – das flüssige Gold Spaniens

Camino del Norte, Camino Primitivo, Via de la Plata, Camino Aragonés

Der Olivenbaum (Olea europaea), von lateinisch oliva, auch Echter Ölbaum genannt, ist ein mittelgroßer, im Alter oft knorriger Baum aus der Gattung der Ölbäume (Olea), die zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) gehört. Er wird seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. als Nutzpflanze kultiviert. An ihm wächst als Frucht die einsamige Steinfrucht, die Olive. Olivenbäume wachsen sehr schnell und tragen nach 5 -10 Jahren die ersten Früchte. Bei sorgfältiger Pflege werden Olivenbäume einige hundert Jahre alt und in Einzelfällen bis zu 20 Meter hoch. Im Schnitt bringt ein Olivenbaum pro Jahr etwa 20 Kilogramm Oliven ein. Das entspricht ungefähr drei bis vier Litern Olivenöl.

Die Olive ist somit eine mediterrane Steinfrucht, die allerdings wegen ihrer Bitterkeit roh nicht genießbar ist, aber nach mehrmaligem Einlegen in Wasser, bei dem die Bitterstoffe ausgeschwemmt werden, essbar. Allerdings werden 90 % der Oliven zu Olivenöl gepresst. Obwohl schon mehrmals versucht wurde, mechanisierte Erntemethoden zu entwickeln, werden die Oliven für die besten Öle immer noch von Hand gepflückt. Meistens werden sie mit einem Stock vom Baum abgeschlagen und fallen auf ein Netz, das auf dem Boden liegt

Derzeit ist die Olive die am häufigsten angebaute Obstsorte der Welt. Mit einem Anteil von 60 % an der Produktion in der Europäischen Union und 45 % weltweit ist Spanien unangefochtener Spitzenreiter und übertrifft die Zahlen seiner engsten Konkurrenten Italien um das Doppelte. Spanien ist derzeit der weltweit größte Tafelolivenproduzent und produziert jährlich über 5 Mio. Tonnen Tafeloliven. 

Das Olivenöl wird im Gegensatz zu anderen pflanzlichen Ölen also nicht aus Samen sondern aus der Frucht, der Olive, gewonnen. Das deutsche Wort Öl stammt von dem Lateinischen Oleus. Olivenöl ist auch als „flüssiges Gold» bekannt, seit Homer es vor Tausenden von Jahren zum ersten Mal so nannte.

Das Öl verändert sich je nach Reifegrad der Oliven. Zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember geerntete Oliven ergeben ein kräftigeres, fruchtigeres, leicht grünliches Öl. Später geerntete Oliven ergeben mildere Öle. Im Allgemeinen werden die besten Öle aus Oliven hergestellt, die zwischen ein und zwei Dritteln schwarz sind, also früh geerntet wurden, zwischen Mitte November und Anfang Dezember.

Auch bei der Olivenöl-Produktion steht Spanien an der Spitze und ist mit etwa 1,36 Mio. Tonnen (2020) jährlich der größte Olivenöl-Produzent weltweit. Es gibt in Spanien mehr als 300 Millionen Olivenbäume und ca. 100 Olivenbaumsorten. Die Regionen mit der höchsten Produktion sind Andalusien, Kastilien-La Mancha, Extremadura, Valencia und Katalonien.

Von Giovanni Caudullo - Caudullo, G., Welk, E., San-Miguel-Ayanz, J., 2017. Chorological maps for the main European woody species. Data in Brief 12, 662-666. DOI: 10.1016/j.di

Geschichte des Olivenöls

Man geht auf Grund von Funden davon aus, das Olivenöl seit mindestens 8000 Jahren, ausgehend vom östlichen Mittelmeerraum, hergestellt wird. Im Alten Griechenland erlangten dann die Olive und das Olivenöl die Bedeutung, die sie heute haben. 

Seine damalige Bedeutung zeigt sich schon darin, dass bei den Olympischen Spielen den Athleten Kronen aus Olivenzweigen überreicht wurden. Auch auf religiöser Ebene sind der Olivenbaum und das Öl in die Volkskultur integriert worden. Nach der griechischen Mythologie ist Aristaios, der Sohn des Gottes Apoll und der Nymphe Kyrene, ein ländlicher Gott der Imkerei, des Olivenanbaus, der Schafzucht und der Jagd. Angeblich wurde er damit beauftragt, die Olive auf dem Balkan, in der Ägäis und anschließend auf Sardinien und Sizilien zu verbreiten.

 Es waren wohl die Phönizier und die Griechen, die den Olivenbaum auf die Iberische Halbinsel brachten. Die Römer spielten dann eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von dem, was wir heute als Olivenöl verstehen, denn sie verbesserten sowohl die Anbautechniken als auch die Lagerung des Olivenöls. Die Römer gehörten zu den größten Konsumenten von Oliven und Olivenölen aus Hispania, insbesondere aus Baetica (dem heutigen Andalusien). Das Öl aus Hispania war aufgrund seiner hervorragenden Qualität das am höchsten geschätzte Öl im gesamten Römischen Reich. Schätzungen zufolge exportierte Hispania während dieser Epoche über 30 Millionen Amphoren mit Olivenöl, und in regelmäßigen Abständen wurden Tausende von ihnen in die Hauptstadt des Römischen Reichs transportiert.

Nachdem das Römische Reich seinen Fußabdruck in der spanischen Olivenöl- Produktion hinterlassen hatte und für einen hervorragenden Ruf des grünen Goldes gesorgt hatte, wurde der Anbau und die Produktion durch die Araber noch einmal verfeinert. Der arabische Einfluss in der spanischen Olivenöl-Welt kann man auch aus dem Namen ablesen. Nicht der lateinische Name wurde übernommen, sondern das spanische Wort „aceite“ (Öl) wurde aus dem arabischen „az-zait“ abgeleitet und das Wort „aceituna“ (Olive) kommt vom arabischen „zei´tuna“.

Wir wissen, dass das Olivenöl schon im Mittelalter nicht nur als Nahrungsmittel genutzt wurde, sondern für verschiedene andere Zwecke, so zum Beispiel für die Herstellung von Seifen, für bestimmte Schönheitsbehandlungen oder auch für die Beleuchtung von Häusern. Aber immer stand seine Nutzung als Nahrungsmittel im Vordergrund. 

Später, im 19. Jahrhundert erlebte der Anbau von Oliven in Spanien, dank des Baus des Schienennetzes, einen großen Aufschwung. So wurde Spanien zum weltweit größten Olivenanbaugebiet. Im 20. Jahrhundert kam es in Spanien zu einer technologischen Revolution, die es ermöglichte, exzellente Öle herzustellen, die jedes Jahr mit den weltweit bedeutendsten Preisen ausgezeichnet werden. Spanien steht heutzutage an der internationalen Spitze der größten Produktion und besten Qualität von Olivenölen.

Ökonomische Bedeutung und Probleme

 Größte Olivenölproduzenten (2020)

Rang     Land                         Menge (in t)

  1. Spanien                       1.356.411
  2. Tunesien                        373.100
  3. Italien                             330.879
  4. Griechenland               308.000 
  5. Türkei                             240.100 
  6. Marokko                        164.600 
  7. Syrien                             138.217 
  8. Algerien                         113.600 
  9. Portugal                         107.000 
  10. Ägypten                          36.000

Summe Top Ten                    3.167.907

 Zwischen dem 1. Oktober 2019 und dem 30. September 2020 führte Spanien innerhalb der EU über 640.000 t aus, davon ging mehr als die Hälfte nach Italien, 21,3 % nach Portugal, 14,7 % nach Frankreich und 3,7 % nach Deutschland. Italien führte hingegen 124.500 t aus, davon aber 35,4 % nach Deutschland (!), 27,5 % nach Frankreich, 8,9 % nach Spanien. 

Allerdings ist zu beachten, italienische Firmen kaufen nach Pressemitteilungen in der Mittelmeerregion Olivenöl auf, füllen es ab, und vertreiben es weltweit. So wird griechisches Olivenöl aufgekauft, um es in Deutschland als „italienisches“ zu verkaufen, da die Konsumenten bereit sind, dafür mehr zu zahlen. Bei der Abfüllung in Italien wird häufig griechisches Olivenöl guter Qualität nicht mit weniger gutem Olivenöl gemischt und in Deutschland verkauft.

Leider gehört der Lebensmittelbetrug bei Olivenöl in der EU zur gängigen Praxis, dem man versucht mit Stichprobenkontrollen zu begegnen. Der Betrug besteht in der Regel darin, dass minderwertiges Olivenöl als hochwertiges verkauft wird. Wichtig ist zu kontrollieren, ob eine Regionsbezeichnung angeben ist. Die genaue Ursprungsbezeichnung ist oft nur im Kleingedruckten des Etiketts zu lesen. Es sollte die geschützte geografische Angabe darauf stehen. Das heißt, eine der drei Produktionsstufen – Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung – muss in dem bezeichneten Gebiet erfolgen und im Ruf besonderer Qualität stehen. Die geschützte Ursprungsbezeichnung bedeutet: Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung müssen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach einem anerkannten und festgelegten Verfahren erfolgt sein.

Und natürlich spielt der Preis eine Rolle. Gutes Olivenöl und preiswert das geht nicht zusammen!

Sorten und Qualität von Olivenöl

 Die heute angebauten Sorten gehen noch immer auf den Beginn der Kultivierung zurück. Das spanische Sortenspektrum entspricht dem im 15. Jahrhundert. In Spanien werden etwa 200 Olivensorten kultiviert; nachfolgend eine Auswahl:

Sorten für die Ölproduktion:

  • Picual (auch MarteñaLopereña oder Nevadillo Blanco genannt): Bedeutendste Sorte, macht etwa 50 % der spanischen und 20 % der Weltproduktion aus.    Das Heimat- und Hauptanbaugebiet ist die Provinz Jaén in Andalusien (dort 91 % des Anbaus), außerdem die Provinzen Badajoz, Granada und Córdoba. Sie liefert ein hochqualitatives Öl von sehr großer Stabilität und hohem Säuregehalt. Picual besitzt einen kräftigen, fruchtigen Geschmack nach Oliven und enthält besonders viel Vitamin E. Der kräftige Geschmack unterscheidet sie von anderen Sorten.
  • Picudo: Stammt aus der Provinz Córdoba, im Besonderen aus Priego de Córdoba und wird außerdem auch in Granada und Málaga angebaut.
  • Hojiblanca: Ursprungsgebiet ist Lucena (Provinz Córdoba). Hauptanbaugebiet sind die Provinzen Córdoba, Málaga und Sevilla. Sie wird sowohl für die Ölproduktion als auch als Tischolive verwendet. Das Öl zeichnet sich durch einen vollen, aber milden Geschmack ohne Schärfe aus.
  • Verdial: Heimatregion ist Vélez-Malaga, die Sorte wird aber auch im übrigen Andalusien und in der Extrematura angebaut.
  • Arbequina: Wird in Lleida, Tarragona und Córdoba angebaut. Die Oliven sind klein und fallen nicht leicht vom Baum ab, so dass sie meist in Handarbeit abgeerntet werden.
  • Empeltre: Stammt aus der Provinz Saragossa und wird im gesamten Ebrotal angebaut. Sie gibt ein mildes Öl von klarer, gelber Farbe mit süßlicher, aromatischer Geschmacksrichtung.
  • Cornicabra: Stammt aus Mora in der Provinz Toledo und macht ca. 12 % der spanischen Produktion aus.
  • Lechín: Wird in den Provinzen Córdoba, Cádiz, Sevilla und Granada kultiviert.
  • Royal de Cazorla: autochthone Sorte der Region Sierra de Cazorla.

Qualität

 Qualitätsbeeinflussende Faktoren:

 Die geschmackliche Qualität ergibt sich aus

  • der Olivensorte
  • dem Zustand der Oliven wie Reife oder Wasserversorgung beim Wuchs
  • dem Anteil von angefaulten und von Schädlingen befallenen Früchten
  • der Reinheit von Fremdkörpern wie Laub, Aststückchen und Sägespänen
  • der Art und Dauer der Lagerung nach der Ernte bis zur Verarbeitung
  • der Reinheit der Anlagen bei der Verarbeitung, insbesondere bei Rückständen von älteren Chargen
  • der Sauerstoff-Exposition während der Verarbeitung
  • der Weiterbehandlung nach der Pressung
Von Klejdi Shtrepi - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73107730

Folgende Güteklassen für Olivenöl gibt es:

 Auf den Tisch kommen normalerweise nur Öle der Kategorien (s. unten) eins, zwei und fünf (dieses in Deutschland nicht erhältlich). Dieses Öl wird entweder durch mechanisches Pressen oder nach dem Zentrifugier-Verfahren gewonnen. Diese drei Öltypen sind immer kaltgepresst und ohne übermäßige Temperatureinwirkung hergestellt.

Kategorie

Produktbezeichnungen

Herstellungsverfahren

Eigenschaften, Qualität und Verwendung

1

natives Olivenöl Extra

direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren und ohne andere Behandlung

Säuregehalt ≤ 0,8 %, ohne sensorische Fehler, für den Verzehr geeignet.

2

natives Olivenöl

direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren und ohne andere Behandlung

Säuregehalt ≤ 2 %, leichte Fehler, für den Verzehr geeignet

3

Lampantöl

direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren und ohne andere Behandlung

Säuregehalt > 2 %, deutlich fehlerhaft
darf nicht an Verbraucher abgegeben, sondern muss raffiniert werden

4

raffiniertes Olivenöl

 

Säuregehalt ≤ 0,3 %, typische Geschmacks- und Geruchsanteile des Olivenöls fehlen; darf nicht an Verbraucher abgegeben, sondern muss zu „Olivenöl“ (Kategorie 5) verarbeitet werden.

5

Olivenöl

Mischungen aus raffiniertem Olivenöl (Kategorie 4) mit nativem Olivenöl der Kategorien 1 oder 2

Säuregehalt ≤ 1 %, Das Mischungsverhältnis ist nicht vorgeschrieben, so dass der Anteil an nativem Olivenöl 1–99 % betragen kann. Je höher der Anteil an nativem Olivenöl, desto intensiver ist der Geschmack.

6

rohes Oliventresteröl

Aus dem Trester (fester Rückstand aus Kernen, Schalen und Fruchtfleischresten), der nach der Pressung/Extraktion der Oliven übrig bleibt, wird mit Hilfe von Lösungsmitteln (Hexan) das nach der ersten Pressung noch verbleibende Öl extrahiert.

Das Öl ist zum Verzehr nicht geeignet und darf nicht an Verbraucher abgegeben, sondern muss zu „Raffiniertem Oliventresteröl“ (Kategorie 7) verarbeitet werden.

7

raffiniertes Oliventresteröl

aus rohem Oliventresteröl durch Raffination hergestellt

Säuregehalt ≤ 0,3 %, das Öl ist ohne Geschmack und darf nicht an Verbraucher abgegeben, sondern muss zu „Oliventresteröl “ (Kategorie 8) verarbeitet werden.

8

Oliventresteröl

raffiniertes Oliventresteröl (Kategorie 7), das mit nativem Öl (Kategorie 1 oder 2) gemischt wird

Säuregehalt ≤ 1 %, zum Verzehr geeignet. Das Mischungsverhältnis ist nicht vorgeschrieben, so dass der Anteil an nativem Olivenöl 1–99 % betragen kann. Je höher der Anteil an nativem Olivenöl, desto intensiver ist der Geschmack.

Ökologische Bedeutung der Olivenproduktion

Die Art der Olivenölproduktion wirkt sich auf den ökologischen Wert und den Landschaftsschutz in einer so hoch entwickelten Kulturlandschaft, wie sie der Mittelmeerraum darstellt, überaus stark aus. Die Bäume wachsen oftmals auf steinigen, steilen und im Sommer heißen und trockenen Hängen bis ca. 500 m über dem Meeresspiegel. Sie benötigen wenig Wasser und Düngung und ertragen die harten Bedingungen wie kaum eine andere Kulturpflanze. Gerade in steilen Lagen hat der Erosionsschutz und die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit durch Baumbewuchs hohe Priorität, Leistungen, die in diesem Raum sonst nur Kiefern erbringen. Diese sind allerdings viel stärker brandgefährdet.

Allerdings hat die ökologische Bedeutung bei der Produktion der Oliven in Spanien keinen so großen Stellenwert, da sie meist in großen Plantagen angebaut werden. Das liegt leider auch an einer falschen EU Politik. Die EU-Subventionen erfolgen kontraproduktiv nur durch Zahlungen pro Hektar Land oder pro Liter produzierten Öls statt pro Olivenbaum. Damit werden große Produktionsmengen und hohe Gewinne auf Großplantagen und intensive Monokulturen gefördert und zahlreiche kleinbäuerliche und umweltgerechte Produktionsstätten ruiniert. Darüber hinaus werden dadurch großflächige Bewässerungsprojekte notwendig, was in Gebieten mit geringen Wasserreservoirs Engpässe auslöst und den Grundwasserspiegel absenkt. Auch droht die Ausrichtung auf Mengenproduktion weniger ergiebige Sorten zu verdrängen, was sich wiederum zu Lasten der Vielfalt, aber auch der Resistenz gegen Krankheiten und klimatische Veränderungen auswirkt.

So gab es in Spanien 2023 wegen der großen Dürre auch bei den Olivenproduktion Probleme. Die anhaltende Trockenheit ist das Hauptproblem. Nur etwa ein Viertel der spanischen Olivenhaine werden bewässert. Der Rest ist auf Regen angewiesen. Wenn es nicht regnet, sterben die Bäume nicht ab, aber sie passen sich an und tragen weniger Früchte. Eine einfache stärkere Bewässerung ist aber aus ökologischen aber auch aus Kostengründen nicht sinnvoll. Aber es gibt erste Alternativen.

So versuchen es einige Bauern über die Tröpfchenbewässerung. Es entsteht dabei ein runder, feuchter Fleck um den Baum herum. Aber durch Hitze und Wind verdunstet davon auch wieder ein Teil. Der neue Weg besteht darin, die Tröpfchenbewässerung unter die Erde zu legen, um so noch sparsamer mit dem Wasser umzugehen. Diese Form der Bewässerung ist aber nur bei Olivenplantagen sinnvoll. Die Bauern aber, die noch alte Olivenhaine besitzen, sind dann wieder wie oben gesehen benachteiligt.  Vielleicht ändert sich dies noch, denn Trockenheit und Dürre sind ein Problem, das nach Aussagen der Wissenschaften im Rahmen der Klimakrise in den nächsten Jahren noch zunimmt.

Momentan ist es aber auf jeden Fall so, dass auf Grund der oben genannten Problematik, wie bereits auch für Italien angekündigt, der Preis für hochwertiges Olivenöl 2024 stark steigen wird. In den spanischen Supermärkten ist 2023 ein Liter gutes Olivenöl kaumunter 10 Euro zu bekommen. So hat sich das Öl seit März 2012 um 136,6% verteuert! Zwei schlechte Ernten hintereinander haben das bewirkt. Aber seien wir ehrlich, ein Hauptgrund für die Preissteigerung ist sicher die Problematik von Wassermangel, Dürre und Hitze, aber Spekulation und Profitdenken spielen bestimmt auch eine Rolle. In der Produktions- und Vertriebskette versuchen offenbar viele Beteiligte, Profit aus der Situation zu schlagen

Von G.steph.rocket - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46572374

Die mediterrane Küche und der Gesundheitsaspekt

Die Beobachtungsstudie SUN ‘Seguimiento Universidad de Navarra’, die die mediterrane Ernährung analysiert, bestätigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der mediterranen Küche und einer guten mentalen und emotionalen Gesundheit gibt. Die Mittelmeer-Diät, die auf der traditionellen Küche der Mittelmeerländeer wie Spanien basiert, ist reich an Gemüse, Wein, Früchten, Fisch. Pflanzliche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse, Samen, Kräuter und Gewürze bilden zusätzlich die Grundlage der Ernährung. Olivenöl spielt in der Ernährung eine ganz besondere Rolle. Denn es ist die Hauptfettquelle, im Gegensatz zu anderen Ernährungsformen, bei denen gesättigte Fettsäuren tierischen Ursprungs überwiegen.

Warum ist Olivenöl so wichtig für die mediterrane Ernährung?

Olivenöl hat zahlreiche gesundheitliche Eigenschaften. Dank seiner Lipidzusammensetzung und seines Gehalts an Antioxidantien wirkt es sich unter anderem positiv auf die Vorbeugung von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen aus und ist dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaften hilfreich für die Gesundheit des Darms und des Immunsystems. 

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Geographisches Geographisches Via Tolosana

Der Stausee von Yesa und das Geisterdorf Ruesta

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Via Tolosana

Die Yesa-Talsperre (Embalse de Yesa)

Die Yesa-Talsperre (spanisch: Embalse de Yesa) staut den Fluss Aragon in den spanischen Vorpyrenäen zu einem bei Vollstau 2089 Hektar großen See auf.

Der wegen seines immensen Speichervolumens von 450 Millionen Kubikmetern Wasser und einer Länge von 18 Kilometern mit dem Spitznamen „Meer der Pyrenäen“ bedachte Stausee wurde 1959 fertiggestellt. Die 74 m hohe Staumauer befindet sich zwei Kilometer östlich des Ortes Yesa an der Grenze der autonomen Gemeinschaften Navarra und Aragon.

Die Talsperre wird vom Aragón und mehreren Nebenflüssen, darunter dem aus Richtung Norden zufließenden Esca, gespeist. Aufgefüllt wird der Speicherraum hauptsächlich in den Monaten Oktober bis Mai, wobei die Talsperre dem Hochwasserschutz dient, während in den trockenen Monaten Juni bis September Wasser zur Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen abgegeben werden kann. 

Allerdings forderte das ambitionierte und bis heute umstrittene Bauprojekt seinen Tribut. Die Weiler Ruesta, Tiermas und Escó fielen dem Stausee zum Opfer. Alle drei Ortschaften wurden mitsamt ihren fruchtbaren Talflächen und ihrem kulturellen Erbe in den 1960 Jahren geflutet. Die insgesamt 1500 Einwohner siedelte man um.

Im August 2006 kam es zu einem Erdrutsch auf der linken Talseite. Die Erdmassen ergossen sich nicht in den See, sondern auf ein noch ungefülltes, zur Erweiterung des Sees geplantes Territorium. Dadurch blieben eine Flutwelle und eine Katastrophe für die Anwohner der Umgebung aus. Das Unglück wurde acht Monate lang geheim gehalten. Das lag vielleicht auch daran, dass es bei dem Staudamms Itoiz in der Nähe immer wieder zu Problemen und Widerständen kam. Denn erst als am benachbarten Staudamm Yesa an der linken Talseite 3,5 Millionen Kubikmetern Erde abgerutscht sind, wird die Gefahr ernster genommen, dass eine Flutwelle unterhalb des Staudamms von Itoiz vielen Menschen das Leben kosten könnte. Das Problem wird verstärkt, da der Staudamm anscheinend seit dem Beginn der Befüllung ständig Erdbeben induziert. Namhafte Gutachter haben die “nicht zu korrigierenden Mängel” schon beschrieben.

Von Jule_Berlin from Berlin, Germany - [1], CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4671098

Das Geisterdorf Ruesta

Das Dorf Ruesta, an dem der Jakobsweg vorbeiführt, ist nur noch eine Ruinendorf. Da sie ihre Existenzgrundlage verloren hatten, verließen die Einwohner den Ort. Die Häuser sind verfallen und die Natur holt sich so langsam das Terrain zurück. Allein zwei ganzjährig geöffnete Herbergen und ein Kulturzentrum mit Ausstellungsraum und Bibliothek wurden renoviert und ragen aus den Ruinen heraus.

Dabei war Ruesta einmal eine wichtige Station auf dem Jakobsweg. Ruesta war, nachdem die Mauren zu Beginn des 10. Jahrhundert aus diesem Landstrich zurückgedrängt wurden, lange Zeit eine strategisch bedeutende Grenzfestung zwischen den Königreichen Aragón und Navarra. Zunächst sorgte der König von Navarra für den Wiederaufbau der von den maurischen Eroberern zurückgelassenen Burganlage, bevor sie 1050 an den aragonischen Herrscher abgetreten wurde. In diesem Zeitraum begann die Besiedlung des Weilers um die militärische Anlage herum. Selbstverständlich durften als Station auf dem Jakobsweg auch Kloster und Kirche nicht fehlen. Ruesta war zweifellos von großer strategischer Bedeutung, denn als die Grenzstreitigkeiten um das fruchtbare Land im ausgehenden 13. Jahrhundert wieder zunahmen, ließ der König sogar die Stadt selbst befestigen. Ab dem 15. Jahrhundert verlieren sich die Aufzeichnungen über das Kastell. Heute sind noch der 25 Meter hohe, monumentale Torre del Homenaje und der Wohnturm als Ruine erhalten. Sie sind die letzten Zeugen der Festungsanlage, die sich einst über das ganze Plateau von fast eintausend Quadratmetern erstreckte.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Stausees befand sich die Ortschaft Tiermas. Hier sind noch die Überreste eines Thermalbades zu finden, das bereits bei den Römer beliebt war. Das 35° Grad warme Schwefelwasser kann bei niedrigem Wasserstand in den Tümpeln genutzt werden. Außerdem treten dann auch die Ruinen des ansonsten vom Stausee komplett überspülten Dorfes langsam ans Tageslicht. Eine kleine Geisterstadt!

https://www.inreiselaune.de/ruesta-geisterstadt/
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Ermita de San Juan de Ruesta

 Etwa einen Kilometer außerhalb von Ruesta trifft man auf die Überreste einer romanischen Einsiedelei. Ihre Entstehung fällt vermutlich in das 12. Jahrhundert, doch vielleicht ist sie auch Bestandteil der gleichnamigen Klosteranlage, welche bereits 200 Jahre zuvor in Betrieb genommen wurde.

Wie oben erwähnt: die Gegend ist reich an Geschichte. Es handelt sich um eine Grenzregion. Iberer, Westgoten und Römer besetzten schon das Gebiet. Den Grundstein für das, was heute ist, legten aber die Auseinandersetzungen zwischen den katholischen und muslimischen Königreichen in der Zeit zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert. Deren Dörfer wachten über den Flusslauf und prägten das Gebiet durch ihre Architektur. In einem Ra­dius von wenigen Kilometern finden sich so islamische Festungen und katholische Klöster und Siedlungen auf den Bergeshöhen.

Die Kapelle befand sich in einem ruinösen Zustand. Schuld daran war der Bau des Yesa-Stausees und das Versagen der verantwortlichen Stellen. Eine historische Fotodokumentation zeigt, dass sich das Gebäude bis vor zwanzig Jahren noch fast in seinem ursprünglichen Zustand befand, obwohl es wegen der Vegetation unzugänglich war. 2001 stürzte jedoch ein großer Teil der Außenmauern ein, wodurch das Dach fast vollständig einbrach. Die Kapelle war einst berühmt für die Wandmalereien in ihrer Apsis, die zu den bedeutendsten ihrer Zeit gehörten. Beim Bau des Staubeckens wurden die wertvollen Fresken, die als eine der bedeutendsten Sammlungen romanischer Malerei des 12. Jahrhunderts in Spanien gelten, zur Konservierung entfernt und befinden sich heute im Diözesanmuseum von Jaca.

Eine Kette von Begebenheiten hat der Kapelle neues Leben eingehaucht, wodurch sie auch in Zukunft erhalten bleibt. Die Revitalisierung der einst ruinösen Pilgerkapelle San Juan de Ruesta war Bestandteil einer Ausgleichsmaßnahme zur Erhaltung des Kulturerbes der Region, die von dem Archtiekten Sebastián Arquitectos aus Saragossa durchgeführt wurde.

Der Bau ruht auf sieben Metallrahmen, die dieselbe Form aufweisen wie das ursprüngliche Bauwerk. Werksteinblöcke ergänzen das Jahrhundertealte Bruchsteinmauerwerk. Rund 60% der Bruchsteinmauer musste erneuert werden. Die Anspielungen auf die landestypische Architektur, wie beispielsweise das für die Gegend typische Steindach oder die Rekonstruktion der ursprünglichen Öffnung in der Hauptfassade werden verbunden mit der Neugestaltung des Gebäudes. San Juan de Ruesta ist ein Überbleibsel der Geschichte, Teil einer Pilgerroute und für die Pilgernden immer offen. 

 

https://www.detail.de/de_de/sebastian-arquitectos-sanieren-eremitage-in-aragon
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Weinbauland Spanien

Weinbau in Spanien

Via de la Plata, Camino del Norte, Camino Primitivo, Via Tolosana, Camino de Levante

Auf jedem der verschiedenen Pilgerwegen wandern wir durch eines der zahlreichen Weinbaugebiete Spaniens. Ich kann mich an so manch schöne Stunden auf der Terrasse eines Restaurants erinnern, ein Glas Wein vor sich und die Erlebnisse des Tages Revue passieren lassend. Welch ein Genuss!

Aber dann tauchen auch oft Fragen auf. Kommt der Wein aus dieser Region? Wie wird er bezeichnet? Gibt es hier mehr roten oder weißen Wein? Welche Weinsorten gibt es eigentlich in Spanien?

Also dachte ich, ein kleiner Überblick über das Weinland Spanien, seine Rebsorten, seine Weinerzeugnisse und seine Weinregionen wäre doch ganz interessant, zumal ich feststellen musste, dass für mich, eine „Hobbyweintrinkerin“, vieles dabei war, was ich bislang nicht wusste.

vitalytitov / Depositphotos)

Die Geschichte des spanischen Weinanbaus


Es ist nicht hundertprozentig geklärt, wann der Weinanbau in Spanien begann. Einige Quellen sprechen von Funden von Traubenresten auf der iberischen Halbinsel bereits 4000 Jahre vor Christus.

Als wahrscheinlichste Theorie gilt jedoch, dass die Phönizier vor 3000 Jahren das heutige Cádiz in Andalusien gründeten und dort mit dem Weinanbau und Handel begannen. Später zog es sie außerdem landeinwärts und die Phönizier kultivierten auch im heutigen Jerez Wein, welcher durch das warme Klima Andalusiens seine typische starke und süße Note bekommt. Zudem hatte und hat spanischer Wein den Vorteil, dass er auch lange Reisen ohne schal zu werden überstand, was dem Händlervolk besonders zu Gute kam. Aufgrund dieser Tatsache und durch die gut vernetzten Handelswege der Phönizier wurde spanischer Wein bald zu einem Exportschlager im Mittelmeerraum sowie in Nordafrika.

Im Rahmen der Punischen Kriege übernahmen die Römer in Spanien die Macht, setzen aber die Weinproduktion fort. Durch die neuen Einflüsse und Techniken der Römer, die der Flüssigkeit beispielsweise Harze oder aromatische Essenzen zufügten und diese in Amphoren lagerten, erhielt spanischer Wein um den Beginn der christlichen Zeitrechnung einen ganz eigenen, fruchtigen Geschmack teilweise mit einem rauchigen Aroma.

Nach dem Untergang Roms im fünften Jahrhundert n. Chr. und dem damit verbundenen Einfall der Muslime verlor der Weinanbau in Spanien an Bedeutung, vor allem weil Araber aufgrund ihres muslimischen Glaubens keinen fermentierten Alkohol trinken durften. Der bedeutende Wirtschaftszweig des Weinanbaus fand mit dem Einfall der Mauren ein jähes Ende. Diese rodeten weite Teile der bestehenden Flächen. Die übrig gebliebenen wurden zur Produktion von Rosinen genutzt und als Grundlage für die Destillation, welche die Mauren erfunden hatten. Doch nutzten sie die Destillate ausschließlich zur Erzeugung von Duftstoffen und ätherischen Ölen. Der Weinanbau wurde allerdings nie vollständig eingestellt. Die muslimischen Herrscher erlaubten den spanischen Christen zumeist, ihre Kultur fortzuführen.

Im Verlaufe der Reconquista ab dem 11. Jahrhundert entwickelte sich die Herstellung spanischen Weins dann wieder stetig weiter, was vor allem den Mönchen zu verdanken war, die die Weintradition Spaniens wiederaufleben ließen. Der Neubeginn des Weinanbaus entstand vor allem rund um die große Zahl der Klöster. Wein wurde wieder ein bedeutender Wirtschaftszweig, zumal ab dem 16. Jahrhundert Unmengen an Wein in die eroberten amerikanischen Kolonien verschifft wurden, noch bevor der Weinanbau dort große Ausmaße annahm. Ein wichtiger Abnehmer wurde zudem England, das vor allem die alkoholverstärkten Weine aus Jerez (Sherry) und Málaga importierte.

Im 19. Jahrhundert erfuhr die Weinindustrie in Nordeuropa dann einen Rückschlag, diesmal jedoch nicht durch menschliche Hand. Vielmehr bedrohte die Reblaus zahlreiche Ernten und vor allem französische Winzer sahen keine andere Möglichkeit, als sich südlich der Pyrenäen anzusiedeln.  Die Hochburg der französischen Winzer war Navarra. Die Rioja aber hat große Teile der Bordelaiser Weinbautechniken übernommen und stieg damit zur bekanntesten Weinbauregion Spaniens auf. Die französischen Winzer brachten verschiedene Rebsorten sowie Techniken nach Spanien, wodurch sich spanischer Wein erneut weiterentwickelte. Auch hatten viele spanische Winzer ihr Handwerk in Bordeaux gelernt,

Als die Reblaus dann auch die iberische Halbinsel erreichte, war bereits eine Lösung gefunden, den Schädling zu bekämpfen. Zur Bekämpfung wurden Reblaus resistente „Unterlagsreben“ aus Amerika mit einheimischen Edelreisern gepfropft (veredelt) So blieben viele Weinberge verschont.

Im 20. Jahrhundert sorgten dann der Erste und Zweite Weltkrieg für einen Stillstand der spanischen Weinindustrie. Diese erholte sich erst in den Fünfzigerjahren wieder – jedoch rapide. Zahlreiche Pioniere arbeiteten hart daran, den spanischen Weinanbau zu revolutionieren, Gesetze zu schaffen, um Qualität zu garantieren, sowie die neusten Techniken einzuführen. In Folge des spanischen Bürgerkriegs und der Machtübernahme Francos litt der Weinbau erneut. Rebflächen wurden in großem Umfang verwüstet und viele Kellereien zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte nur schleppend. Erst nach dem Beitritt Spaniens zur Europäischen Union 1986 erfolgte der Neubeginn des Weinbaus in Spanien. Vorhandende Weinbaubetriebe wurden modernisiert, neue  Weingüter gegründet und nach und nach wurde wieder an alte Erfolge angeknüpft. Heute gehört Spanien zu den dynamischsten Weinbauländern der Welt. Dazu tragen auch die rund 600 Rebsorten bei, die in Spanien angebaut werden und von denen viele teils nur lokal vorhandene autochthone Sorten immer wieder für Aufmerksamkeit sorgen. Sie sorgen auch dafür, dass es ein zunehmendes Bewusstsein für die notwendige genetische Vielfalt in den Weinbergen gibt.

Größe der Weinbaugebiete

Unter den rund 100 Weinbau betreibenden Ländern der Welt nimmt Spanien seit vielen Jahren den ersten Platz ein, wenn es um die Anbaufläche (!) geht. 1,2 Millionen Hektar und damit rund das Zehnfache der Fläche der deutschen Anbaugebiete stehen dort unter Reben. Zum Vergleich: In Frankreich sind es nur 792.000 Hektar und in Italien 690.000 Hektar. In den vergangenen Jahren konnte nur China aufholen und setzte sich mit 799.000 Hektar Rebanbaufläche damit sogar noch vor Frankreich. Auch mengenmäßig liegt das Land ganz weit vorne und streitet sich Jahr für Jahr mit Frankreich und Italien um die Spitzenplatzierung in dieser Kategorie. Qualität und Quantität der Erzeugnisse sowie Anbaugebiete unterscheiden sich stark, was nicht zuletzt an großen klimatischen Unterschieden liegt. Oft wird davon gesprochen, dass die Weine in Spanien mehr Masse statt Klasse sind, was sicher teilweise zutrifft s. auch die Graphik. Aber es gibt natürlich auch als hervorragend klassifizierte Weine, wobei es hier meist um die Rotweine handelt.

Klima und Bodenverhältnisse

Nach Albanien und der Schweiz ist Spanien das gebirgigste Land Europas. Erhebungen und Täler, oft von Flüssen durchzogen, bestimmen die Landschaft. Die Flüsse wie Duero, Ebro und Tajo sind dabei von großer Bedeutung für den Weinbau. Zum einen wirken sie sich auf das lokale Klima aus, zum anderen liefern sie das Wasser für die Weingärten.
Von Norden nach Süden lässt sich Spanien grob in drei Klimazonen gliedern: Den kühlen, „grünen Norden“ mit recht großen Niederschlagsmengen, heißen Sommern und kalten Wintern. Dazu zählen Aragonien, Galizien, Katalonien, Navarra und La Rioja. Darunter schließt sich das Zentralplateau an, dessen Klima von heißen Sommern und sehr kalten Wintern sowie durchgängiger Trockenheit geprägt ist. Zu diesem Bereich zählen die Weinbauregionen Extremadura und La Mancha. Schließlich folgt im Süden die Küstenregion, in der es ebenfalls wenig Niederschläge gibt, dafür aber kühlende Meeresbrisen, die die Hitze im Sommer mildern. Zu dieser dritten Klimazone gehören die Weinbaugebiete Andalusien, Katalonien und Levante.
Einen Sonderfall stellen die spanischen Inseln dar. Auf den Balearen und den Kanaren herrschen wieder andere klimatische Bedingungen vor, die denen an der Küste zwar ähneln, oft gibt es aber deutlich mehr Wind.

lesniewski stock.adobe.com

Die wichtigsten Weinbaugebiete Spaniens

vino-culinario.de/weinbau-weinkultur/weinregionen/spanien. Hier findet man eine genaue Beschreibung der Regionen und ihres Weinanbaus!

Anbaugebiet

Rebfläche (ha)

Weinerzeugung (hl)

Anteil rot (%)

Anteil weiß (%)

Andalusien / Andalucía

32.054

774.452

5,6

94,4

Aragonien / Aragón

33.729

1.252.450

87,2

12,8

Asturien / Asturias

104

2.277

89,1

10,9

Baskenland / País Vasco

13.481

651.788

86,2

13,8

Extremadura

78.323

2.707.147

32,4

67,6

Galicien / Galicia

30.120

357.442

14,1

85,9

Kantabrien / Cantabria

106

k.A.

39,3

60,7

Kastilien-La Mancha / Castilla

409.969

23.929.148

47,0

53,0

Kastilien und León / Castilla-y-León

72.364

2.090.555

58,4

41,6

Katalonien / Cataluña

51.908

2.393.278

24,4

75,6

Madrid

11.255

72.813

14,1

85,9

Murcia

22.774

854.905

95,8

4,2

Navarra

17.015

750.712

88,3

11,7

La Rioja

40.081

2.046.015

91,6

8,4

Valencia

57.677

2.343.588

73,6

26,4

Balearische Inseln / Baleares

1.718

26.831

58,0

42,0

Kanarische Inseln / Canarias

10.878

22.435

34,9

65,1

Alle Anbaugebiete

883.558

40.275.836

57,7

42,3

Datenquellen:
Ministerio de Agricultura, Pesca y Alimentación DATOS CAMPAÑA 2020/2021 + Entrada de Uva (Asturien + Kantabrien) / K. Anderson, N. R. Aryal: Database of Regional, National and Global Winegrape Bearing Areas by Variety, Wine Economics Research Centre, University of Adelaide, revisierte Auflage 2017

zitiert aus: vino-culinario.de/weinbau-weinkultur/weinregionen/spanien.

ps.wein.de Weinbauland Spanien

Weinsorten und Qualitätsstufen

 Vor allem die einheimischen spanischen Rebsorten werden von den Winzern bevorzugt. So beharren die Spanier seit Jahrhunderten auf ihren eigenen Rebsorten gegen den allgemeinen weltweiten Trend. Das gilt für die Weißweine wie für die Rotweine. Auch Rebsorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon und Chardonnay werden schon seit vielen Jahren in den spanischen Regionen angebaut. Doch die heimischen Sorten gehören nach wie vor zu den Favoriten.

Die fünf wichtigsten spanischen Rebsorten

Airén:

Ca. 250’000 Hektar. Angepflanzt vor allem für einfache Weine, Brandy und medizinischen Alkohol. Hauptanbaugebiet ist die Meseta im Zentrum Spaniens.

Tempranillo (Cencibel, Tinto del País, Tinto del Toro):

Ca. 200’000 Hektar. Spaniens wichtigste rote Rebsorte, die unter anderem die Weine der Rioja, des Toro und der Ribera del Duero prägt.

Bobal:

rund 70’000 Hektar. Die auch als Grenache noir oder Cannonau bekannte Sorte ist eine der wichtigsten des Südens und zeigt sich vor allem in der Region um Madrid in großer Form.

Garnacha tinta:

Die Gran Reserva ist mindestens 60 Monate alt und hat davon mindestens 18 Monate im Fass verbracht.

Monastrell (Mataró):

rund 60’000 Hektar. In Frankreich auch als Mourvèdre bekannt, gehört die sehr dunkle Sorte ebenfalls zu den wichtigsten südlichen roten Rebsorten. Sie prägt viele Weine aus Valencia, Yecla und Jumilla.

Spanischer Wein kann nicht nur verschiedenen Regionen, sondern auch unterschiedlichen Reifegraden und Qualitätsstufen zugeordnet werden.

Reifegrad spanischer Weine

Joven:

Ein junger Wein, der bereits im Jahr nach der Ernte verkauft wird. Der Wein wird oft im Edelstahl ausgebaut. Wenn er im Holzfass ausgebaut wird, dann höchstens für sechs Monate.

Crianza:

Ein Wein, der mindestens 24 Monate Reife im Weingut hatte, sechs davon im Fass, 18 Monate auf der Flasche.

Reserva:

Dieser Wein muss mindestens 36 Monate gereift sein, davon mindestens zwölf Monate im Fass.

Gran Reserva:

Die Gran Reserva ist mindestens 60 Monate alt und hat davon mindestens 18 Monate im Fass verbracht.

Qualitätsstufen

  • Vino (de Mesa)

Die Einstiegsstufe in Spanien ist der „Vino de Mesa“. Er ist vergleichbar mit Tafelwein und unterliegt kaum Regeln. Auf dem Etikett eines Vino de Mesa finden Genießer keine Angabe zur Herkunft des Weines und ebenfalls keinen Hinweis auf die verwendeten Rebsorten.

  • Vino de la Tierra

Auf den Vino de Mesa folgt der „Vino de la Tierra“. Adäquate Vergleichsweine sind in Deutschland der Landwein und in Frankreich der Vin de Pays.Ein Vino de la Tierra, kurz VdlT, stammt aus einem der rund 42 V.T.-Gebiete innerhalb Spaniens. Hierzu gehören beispielsweise Cádiz in Andalusien, Extremadura und Mallorca.

  • Denominación de origen

Die nächste Qualitätsstufe in Bezug auf die Herkunft spanischer Weine ist die „Denominación de origen“, kurz D.O. genannt. Hier stammt der Wein aus einer der 62 D.O.-Regionen Spaniens.  Zu den berühmten Anbaugebieten mit D.O.-Klassifikation gehören Cariñena, Bierzo, Jumilla, Navarra, Rías Baixas und Toro.

  • Denominación de origen calificada

Eine Stufe über den D.O.-Weinen stehen Tropfen aus einer spanischen „Denominación de origen calificada“. Diese Herkunftsbezeichnung weist darauf hin, dass es sich um eine besonders prestigeträchtige Region handelt. Aktuell gibt es in Spanien nur zwei D.O.Ca.-Regionen: La Rioja und Priorat.

  • Vino de Pago

Zusätzlich zu den bereits genannten Qualitätsstufen und Herkunftsbezeichnungen gibt es in Spanien seit 2003 den „Vino de Pago“. Hierbei handelt es sich um die höchste Qualitätsstufe, für welche sich nur rund 18 Weingüter qualifizierten. Die Weine stammen aus einzelnen Lagen. 

 

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“Leeres Land” – Die Geisterdörfer Spaniens

"Leeres Land" - Die Geisterdörfer Spaniens

Camino Primitivo, Camino del Norte, Via Tolosana, Via de la Plata

Die Landflucht in Spanien

Die Disparitäten in der Bevölkerungsdichte zwischen den einzelnen Autonomen Gemeinschaften bilden ein traditionelles Schlüsselproblem Spaniens. Hohe Konzentration der Bevölkerung in bestimmten Ballungsgebieten und dünne Besiedlung und weite Entfernungen zu Agglomerationsräumen, bei ungünstigen naturräumlichen Standortfaktoren und einer monostrukturellen Landwirtschaft bestimmen diesen Gegensatz.

Die Bevölkerung Spaniens ist in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsen. Davon kann man sich bei einem Besuch der Großstädte und Ballungsräume vorwiegend an den Küsten leicht überzeugen. Die ländlichen Gegenden waren nie dicht besiedelt. Doch zwischen 1950 und 1970 vollzog sich ein regelrechter Exodus. Das ist nicht zuletzt der rücksichtlosen Industrialisierung unter Franco zu verdanken. Während sich die Einwohnerzahl vieler Städte verdoppelte und verdreifachte, entleerten sich die ländlichen Regionen fast vollständig. Rund 75% der Menschen leben heute im Großraum Madrid und in den urbanen Zentren entlang der Küsten. So hat Spanien eine Bevölkerungsdichte, die in Europa nur von Lappland und Teilen Finnlands unterschritten wird. Auch wenn die regionalen Disparitäten nicht allein ein Thema von Spanien sind, sondern in vielen europäischen Länder Realität sind, so ist der Unterschied in Spanien jedoch besonders eklatant.

Schon Cees Nooteboom erzählt in den 1970er Jahren in seinem Buch “Umwege nach Santiago” von dieser Landflucht und den vielen ländlichen Dörfer, in denen er wenn überhaupt nur noch wenige alte Menschen trifft. Gleichzeitig zeigt sich aber auch die Ambivalenz, die in solchen Entwicklungen steckt. Denn er ist auch fasziniert von dieser Weite und Leere des Landes, die für ihn seinen besonderen Charakter ausmacht. Er spricht davon, dass die Einöde des Landes seine eigene Majestät besitztn

Bevölkerungsdichte 2018 E/qkm hell gelb unter 10 tief violett 10.000 Von dieghernan - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=83349211

Vor allem seit Beginn der 1960er Jahre begann ein Massenexodus von arbeitssuchenden jungen Menschen. Diese gingen entweder als Emigranten in andere europäische Länder oder aber sie zogen in Form der internen Migration in die Industriezentren (v.a. Bilbao, Barcelona, Madrid, Valencia). Bei der Abwanderung aus dem ländlichen Raum handelte es sich de facto um eine Landflucht. Sie begann häufig als temporäre Wanderung einzelner Familienmitglieder, die in den städtischen Zentren des Landes bessere Verdienstmöglichkeiten suchten. Aus der temporären Abwanderung wurde in aller Regel recht bald eine definitive Familienwanderung. Die Binnenwanderungsbewegung begann in der Regel als Etappenwanderung, d.h. die abwanderungswillige Bevölkerung wanderte zunächst in die eigene Provinzhauptstadt und von dort aus dann in entfernter gelegene industrielle Ballungszentren. Häufig zogen dann diesen ersten Migranten weitere Abwanderungswillige aus dem gleichen Herkunftsgebiet nach sich, so dass sich in den Großstädten ganze Stadtviertel gleicher Herkunftsgebiete bildeten, wie wir es ja in Deutschland aus vielen Großstädten mit der Konzentration ausländischer Zuwanderer kennen.

Die Selektivität der Migration

Die Selektivität der Migrationsprozesse d.h. die Abwanderung vor allem jüngerer Menschen mit oft besserem Ausbildungsniveau hat für die Abwanderungsräume neben dem Verlust an Menschen weitere gravierenden Strukturprobleme zur Folge wie Überalterung, Verfall der Landwirtschaft in Kombination mit wachsender Bodenerosion und Desertifikation und einem allgemeinen ökonomischen Niedergang der Gemeinden.

Am stärksten trifft der Bevölkerungsschwund die weitläufigen ländlichen Regionen in Kastilien-León, Kastilien-La Mancha, Extremadura oder Aragonien, aber auch Teile von Andalusien, Kantabrien, Galicien und Asturien. Sie machen 62 Prozent der Fläche Spaniens aus, dort wohnt mit 11,5 Millionen Personen aber nur ein Viertel der Gesamtbevölkerung. So sind hier zum Teil ganze Dörfer nur noch partiell bewohnt, kleinere Weiler sind vollständig aufgegeben worden (sogenannte Ortswüsten).

Die Entwicklung wirft eine Reihe von gravierenden Fragen aus:

Wie sollen unter solchen Rahmenbedingungen die schulische Bildung und berufliche Ausbildung garantiert werden?

Wie könnte eine wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung in den betroffenen Gebieten initiiert werden?

Wer trägt die Kosten für eine zeitgemäße infrastrukturelle Ausstattung mit Straßen, Elektrizitäts- und Kommunikationsnetzen, Ver- und Entsorgungsdiensten usw. in nur punktuell besiedelten Räumen?

Wer garantiert die Kontrolle von Umweltschutzbestimmungen?

Wer sorgt für die Einhaltung eines mitunter sehr fragilen ökologischen Gleichgewichts in kaum besiedelten, aber von der Freizeitgesellschaft und dem Tourismus genutzten (Gebirgs-)Räumen.

Es ist ein Teufelskreis. Viele Menschen verließen und verlassen ihre Heimatdörfer. Andere zeihen gar nicht erst dorthin – wegen der mangelnden Grundversorgung an öffentlichem Nahverkehr, Internetverbindungen, Schulen, Gesundheitszentren etc. Doch je weniger Menschen in den dünn besiedelten Gebieten leben, desto geringer ist der Anreiz für die Politik und die Privatwirtschaft dort zu investieren.

https://www.spotblue.com/de/news/spains-abandoned-villages/

Das Schlagwort „Leeres Land“

Der Begriff „leeres Spanien“ ist u.a. durch das Buch des Journalisten Sergio del Molino zu einem politischen Schlagwort geworden und hat zu zahlreichen Diskussionen und Initiativen in Spanien geführt. Del Molinos Buch hat in Spanien eine kaum vorstellbare Wirkung entfaltet, Parlamentsdebatten, Gegenbücher, sogar die Gründung einer Partei angeregt. 

Das Thema Landflucht lässt sich mittlerweile keine spanische Partei mehr entgehen, die drohende Entvölkerung ganzer Regionen zählt heute zu den bedeutenden Herausforderungen der Regierung. Es wurden inzwischen zahlreiche Programme aufgelegt, um das Problem in den Griff zu bekommen. Aber wie erfolgreich diese wirklich sind, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen.

Die Verantwortung liegt aber nicht nur bei der spanischen Regierung, auch die Autonomen Gemeinschaften und lokalen Gebietskörperschaften müssen Vorschläge und Maßnahmen ergreifen, um dem Trend der Entvölkerung, der lange Zeit als unumkehrbar galt, entgegenzutreten.

España Vaciada ist eine politische Plattform und soziale Bewegung, die sich aus einer großen Anzahl von Bürgergruppen und Vereinigungen zusammensetzt. Diese existieren zum Teil schon seit zwei Jahrzehnten, sie treten in vielen Provinzen unter unterschiedlichen Namen an. Die Bewegung versucht, die Interessen des leerer werdenden ländlichen Spaniens zu vertreten.

In ihrem Programm betont die Plattform, das fehlerhafte, unfaire und asymmetrische territoriale Entwicklungsmodell korrigieren zu wollen. Ihr Ziel ist es, die Abwanderung aus ländlichen Regionen, den Rückbau von Infrastruktur und die daraus folgende Gefahr von Verödung auf die politische Agenda zu setzen. Der Vormarsch des „leeren Spaniens“ in die spanische Politik gestaltet sich bislang regional sehr unterschiedlich und hängt stark von lokalen Gegebenheiten ab. Die Hoffnung bei den Nationalwahlen ein größeres politisches Gewicht im Parlament bilden zu können, hat sich leider nicht erfüllt. Bei den Nationalwahlen im Juli 2023 hat sie keinen Sitz erringen können und nur knapp über 3000 Stimmen erhalten.

Die verlassenen Dörfer u.a. in Galicien und Asturien

Die wirtschaftliche Armut in bestimmten ländlichen Regionen, die Überalterung der Bevölkerung und die massive Landflucht der jungen Menschen hatte zur Folge, dass vielen Dörfern das Aussterben droht. Heute sind sogar schon ganze Dörfer verlassen und dem Verfall überlassen worden. Cees Nooteboom hat in seinem Buch “Umwege nach Santiago” sehr treffend beschrieben, dass die Dörfer früher durch ihre exponierte Lage in den Bergen geschützt waren, aber genau dadurch sind sie heute von der Entwicklung abgeschnitten. Und er beschreibt sehr eindringlich, wie es ist ein solches leeres Dorf aufzusuchen (S. 380). Der Fluch oder Segen Spaniens besteht darin, dass es endlose Küsten besitzt, die von Industrie und Tourismus gleichermaßen hoch geschätzt werden. 

Was für uns gerade die Schönheit und Attraktivität der Jakobswege ausmacht – die ländliche Idylle, die weiträumige Landschaft, die Leere, die Ruhe, die Stille und Einsamkeit -, ist auf der anderen Seite auch eine Konsequenz der Landflucht und des wirtschaftlichen Niedergangs dieser Regionen. 

Vor allem auf dem camino primitivo kann man die Abwanderung aus den abgelegenen Dörfern Asturiens und Galiciens unmittelbar beobachten, geht man doch an verlassenen verfallenen Häuser und Dörfern vorbei. Allein im Osten Galiciens finden sich angeblich ca. 400 aufgegebene Dörfer. Nun versucht man, diesen Geisterdörfer wieder Leben einzuhauchen, indem man überlegt, sie im Ganzen zu verkaufen. Heute sind es vor allem Ausländer, die Interesse zeigen, ganze Weiler zu kaufen. Vielleicht tragen ja die Digitalisierung und der überhitzte Wohnungsmarkt in den Verdichtungsräumen dazu bei, dass ein oder andere Dorf vor dem Verfall gerettet wird. Dazu ist es allerdings notwendig, gerade die Infrastruktur zu erhalten bzw. auszubauen, um den Anforderungen eines heutigen digitalen Lebens gerecht zu werden.

Neben diesen Beispielen gibt es einige – von den regionalen Regierungen allerdings nur teilweise tolerierte – Versuche der Wiederbesiedlung verlassener Dörfer durch junge Besetzer*innen. Neben der rechtlichen Grauzone, in der diese neuen Bewohner agieren, wird oft auf die Vorteile solcher Aktivitäten hingewiesen. Durch ökologische Landwirtschaft wird Biodiversität geschaffen. Die Agroforstwirtschaft reduziert das Brandrisiko und den ökologischen Fußabdruck. Wirtschaftlich wird das lokale Gefüge durch die Präsenz neuer Bewohner gestärkt; sie produzieren, konsumieren und schaffen oft Aktivitäten, die es bisher noch nicht gab. Kulturell geht es um die Schaffung von experimentellen Freiräumen, in denen sich Menschen von verschiedenen Horizonten treffen und in unterschiedlichsten Bereichen einbringen können.

All diese Beispiele und Versuche werden aber nicht ausreichen, um dem Problem der Landflucht zumindest teilweise entgegenzuwirken. Hierzu sind sicher intensivere Bemühungen und Aktivitäten der staatlichen und regionalen Behörden notwendig. Aber die gesamte Entwicklung lässt sich wohl nicht zurückdrehen, dazu fehlen sowohl die ökonomische Basis als auch die ökologische Voraussetzungen, gerade wenn auch man an den Klimawandel denkt.

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Dürre in Spanien – ein großes Problem heute und in Zukunft!

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Jakobswege in Spanien

Der staatliche meteorologische Dienst hat gerade die Daten für Spanien für den vergangenen Monat veröffentlicht: Der April 2023 war der heißeste April, seitdem seit 1961 in Spanien darüber Buch geführt wird. Der Spitzenwert wurde am 27. April in Córdoba gemessen: 38,8 Grad. Das sind August-Temperaturen. Und die Niederschlagsmenge lag bei weniger als einem Viertel eines gewöhnlichen Aprils. Seit Februar regnete es in ganz Spanien kaum noch, mit einigen wenigen Ausnahmen wie Galicien und den östlichen Kanarischen Inseln. Die Klimakrise ist ganz akut zu spüren.

Akkumulierte Niederschläge in Spanien vom 1. Januar bis 8. Mai 2023 in Prozent zum Mittel der vergangenen 20 Jahre. © Aemethttps://www.costanachrichten.com/spanien/politik-wirtschaft/duerre-spanien-wassermangel-investitionen-hilfen-landwirtschaft-bauern-hitze-sommer-2023-92270351.html

Wenn es nur ein trockenes Frühjahr gewesen wäre! Das Problem ist, dass die Trockenheit schon auf ein Jahr mit sehr wenig Regen und hohen Temperaturen folgt.

Andalusien ist nicht die einzige von der Dürre geplagte Region in Spanien: Katalonien, Teile Aragóns, Murcia, die Extremadura, fast die gesamte Mancha sowie Teile beider Kastiliens, ländliche Bereiche der Hauptstadtregion Madrid, sogar der Süden von Asturien und Kantabrien sowie der Süden und das Hinterland der Region Valencia gehören auch dazu, über die Hälfte des Territorium des Landes. Das gleiche gilt übrigens auch für den Nachbarn Portugal, wo gerade für 40 Prozent des Landes der Dürre-Notstand ausgerufen wurde.

Die Wasserspeicher in Spanien, Stauseen und für Trinkwasser geeignete Flüsse sind nur zu 48 Prozent gefüllt, nochmals mehrere Punkte unter dem Stand des Vorjahres und der nasse Norden dabei bereits eingeschlossen. Der größte Stausee Spaniens, La Serena im Süden der westspanischen Extremadura, ist zu 17 Prozent gefüllt, der zweitgrößte, Alcántara im Norden derselben Region, noch zu 77 Prozent.

Die Abwärtstendenz bei den Regenmengen, zunehmende Verdunstung durch erhöhte Temperaturen, gleichbleibende Verschwendung und mehr Bedarf für Landwirtschaft und Tourismus – die zusammen rund 80 Prozent des Wassers verbrauchen – bringen Spaniens Trinkwasser-Kreislauf an den Rand eines Infarkts. Kompetenzwirrwarr und Investitionsstau verschlimmern die Lage. Das ist u.a. dem Umstand geschuldet, dass z.B. die Andalusier über die Jahre hunderte Millionen Euro Investitionsabgaben über ihre Wasserrechnungen angespart haben, die aber nicht zweckbestimmt eingesetzt wurden. Den Problemen der Klimakrise muss schnellst möglich entgegengetreten werden.

 

Durchschnittliche Sonnenstunden in Spanien, April der letzten 40 Jahre. © Aemet/Eumetsathttps://www.costanachrichten.com/spanien/politik-wirtschaft/duerre-spanien-wassermangel-investitionen-hilfen-landwirtschaft-bauern-hitze-sommer-2023-92270351.html

Lösungsansätze

Weitere 1,6 Milliarden Euro will Sánchez bis 2026 an die Autonomen Gemeinschaften (Länder) überweisen, für den Ausbau und die Verfeinerung der Aufbereitung von Trinkwasser, das Auffangen von Regenwasser, Projekte der Effizienz, Digitalisierung, Reparatur von Leitungsnetzen sowie den Bau sogenannter „Wasserautobahnen“ von einem Stausee zum anderen, um Defizite untereinander ausgleichen zu können. Außerdem sind Maßnahmen wie die Meerwasserentsalzung und die vermehrte Nutzung von geklärtem Brauchwasser geplant. Zusätzliche 2,15 Milliarden Euro verspricht Sánchez für die Modernisierung der Bewässerungssysteme und Bewässerungsmethoden in der Landwirtschaft, wobei hier auch Know How aus Kalifornien, Israel und von der Arabischen Halbinsel eingesetzt werden soll, die schon lange gute Anbauergebnisse unter widrigen klimatischen Bedingungen erzielen, – allerdings auch mit den richtigen Pflanzen.

 

 

An vielen Orten in Spanien sind Stauseen fast oder ganz ausgetrocknet, in manchen Regionen müssen Dörfer aus Tanklastern mit Trinkwasser versorgt werden. © JORGE GUERRERO / AFP
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Er ist ein fantastisches Kunstwerk der Natur: der Las Bardenas Reales Nationalpark in Navarra 100 km südlich von Pamplona. Die bizarren Formationen aus ockerfarbigem Kreide- und Tongestein, die über Millionen von Jahren durch Erosion entstanden sind, faszinieren immer wieder aufs Neue.

Wir kommen leider am Jakobsweg hier nicht direkt vorbei, aber wer vielleicht  ein wenig Zeit in Pamplona hat, der könnte sich diesen Ausflug wirklich überlegen.

Las Bardenas Reales ist eine Halbwüste, die eine Fläche von 415 qkm umfasst. Charakteristisch für die Bardenas Reales ist eine bizarre Landschaft aus großenteils ockerfarbigem Lehm. Dieser ist das Sediment eines urzeitlichen Meeres, das durch tektonische Hebung der Iberischen Platte verlandete. Neben dem Lehm finden sich auch härtere Sandstein- und Kalksteinschichten. Durch den Abfluss von Wasser aus den Pyrenäen in das Mittelmeer erodierten die Sedimentschichten in unterschiedlicher Weise. So bildeten sich die typischen Barrancos (ausgetrocknete Flussbetten) und bizarren Bergformen heraus.

Der größte Teil der Bardenas Reales ist seit 1999 als Naturpark geschützt und 2000 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt worden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bardenas_Reales#/media/Datei:LaPisquerra.jpg

Vielleicht wird Ihnen das alles auch irgendwie bekannt vorkommen. Das mag daran liegen, dass die Bardenas Reales schon mehrfach die Kulisse für bekannte Film- und Fernsehproduktionen gestellt haben. Serien wie „Game of Thrones“ und Filme wie „The Counselor“ oder „Die Welt ist nicht genug spielen“ teilweise in dieser Landschaft. Aber keine Angst: Drachen brauchen Sie nicht zu befürchten. Dafür kann man über 20 verschiedene Vogelartenbeobachten, die in den Lüften der Bardenas ihre Runden drehen, wie der Königsuhu, der Schmutz- oder der Gänsegeier.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bardenas_Reales#/media/Datei:Bardeak.jpg

Wer Spaß an Legenden hat, hier eine, in der die las Bardenas Reales eine Rolle spielen:

 

Die Legende von Sanchicorrota:

Sancho de Rota oder Sanchicorrota war bekannt als der König von Bardenas, der „Robin Hood“ in dieser Gegend. Er war auf der Flucht vor der Justiz und verbarg sich in seiner Schutzhütte, mitten in den wüstenhaften Landschaften der Hochebenen und vom Wasser und Wind geformten Schluchten. Dieses Gebäude auf einem Berg in der Nähe von Piskerra trägt heute seinen Namen. Es heißt, der Bandit bestahl die Reichen und gab seine Beute den weniger Begünstigten, aber es gibt auch Geschichten, nach denen er nicht wirklich so gütig war. Darin soll er zunächst als Müller tätig gewesen sein. Dann aber nach einem Streit, in dem er seinen Nachbar tötete, hat er sich Straßenräubern anschlossen, die in diesem verlassenen Gebiet zahlreiche Verstecke fanden.

Nachdem er jahrelang die Wache von König Juan II. von Aragon überlistet hatte, wurde er der Legende nach in die Enge getrieben und beendete 1452 mit dem Dolch sein Leben, bevor sie ihn erwischten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bardenas_Reales#/media/Datei:Bardena_Blanca.JPG
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