Es war einer jener heißen Tage auf unserer Wanderung. Wir waren auf dem Weg von Lauzerte nach Moissac. 25 km bei mindestens 35° Grad lagen vor uns und das meist auf kleinen Straßen, die auch noch die Hitze abstrahlten. Im Buch stand außerdem: keine Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten. Auch ausreichend Wasser muss mitgeführt werden.
Obwohl wir vorgewarnt waren, hatten wir doch unsere Probleme mit dem Wasservorrat. Kurz vor Espis war unser Vorrat zu Ende, die Sonne brannte nur so vom Himmel und es waren noch über 5 km auf einer kleinen Straße bis Moissac. Wir waren schon recht verzweifelt, da erinnerte ich mich, dass im Buch unter Espis ein Trinkbrunnenzeichen dargestellt war. Und als wir am Friedhof des Ortes vorbeikamen, wurde uns klar, hier musste es Wasser geben. Also bogen wir auf den Friedhof ab.
Oh wie erfrischend war das Wasser! Erst löschten wir unseren Durst und dann hielt uns nichts mehr und wir steckten unsere Köpfe unter die Wasserleitung. Auch wenn wir wie zwei begossene Pudel aussahen, kümmerte uns das nicht und wir genossen einfach die Abkühlung!
Als wir allerdings weitere zwei Kilometer gegangen waren, war von der Erfrischung leider nichts mehr zu spüren. Erschöpft und müde setzten wir uns auf die Balustrade an einem Haus. Mairelouise meinte, wie sähen aus wie zwei gerupfte Hühner auf der Stange. Als ein Auto kam, hielten wir den Daumen raus. Und wirklich ein junger Mann hielt an und nahm uns mit ins Zentrum von Moissac. Wie dankbar waren wir, denn der Rest des Weges wäre ohne Schatten durch ein Industriegebiet gegangen. Nach einer Dusche in der Herberge konnten wir dann gegen Abend diesen herrlichen Ort mit seiner wunderschönen Kathedrale genießen.