Die Iberische Meseta und das Kastilische Gebirge

Camino de Levante

Als Iberisches Meseta wird das im Zentrum Spaniens gelegene, über 200.000 km² große kastilische Hochland bezeichnet, welches zugleich die größte Hochebene Europas bildet. Es liegt durchschnittlich 660 Meter über dem Meeresspiegel. Sie stellt die älteste und komplexeste geologische Formation der Halbinsel dar.

Die Zentral-Meseta ist von Bergen umgeben, die dieses geografische Gebiet bilden und es vom Rest des Landes trennen. Sie wird im Norden vom Kantabrischen Gebirge, im Osten vom Iberischen Randgebirge und im Süden von der Sierra Morena begrenzt. Im Südwesten geht sie in die Extremadura über, mit der sie in geologischer Hinsicht eine Einheit bildet.
Das Plateau ist leicht nach Westen geneigt, was bedeutet, dass die Wasserwege, die es durchqueren, größtenteils in den Atlantischen Ozean münden. Die Flüsse, die durch die Meseta fließen, sind folgenden: Duero, Guadiana und Tajo sowie die Nebenflüsse der drei.

Die Kastilische Gebirge im Zentrum der Halbinsel unterteilen die Meseta Central in das Hochbecken der nördlichen Meseta (Kastilien-Léon) und die niedrigeren Hochebenen der südlichen Meseta (Kastilien-La Mancha und Extremadura). Die durchschnittliche Höhe des nördlichen Plateaus beträgt über 700 Meter und umfasst auch das Duero-Becken, die Höhe des südlichen Plateaus beträgt 600 Meter und wird durch die Montes de Toledo (zwischen den Becken der Flüsse Tajo und Guadiana) in zwei Teile geteilt.

Es gibt Unterschiede in der Vegetation und der Wirtschaft zwischen den westlichen Ausläufern kristalliner Gesteine mit kargen Böden und den östlichen Ebenen aus Kalkstein und Mergel, die die wichtigsten landwirtschaftlichen Zonen bilden.
Aufgrund der Höhenlage dieser Reliefeinheit herrscht ein mediterranes Klima.
Die Merkmale dieses Klimatyps sind: strenge Winter, heiße Sommer, unregelmäßige und geringe Niederschläge im Sommer und Dürren. Die Höchsttemperaturen reichen von etwa 39 °C in den wärmsten Monaten bis zu minus 12 °C in den Wintermonaten, wobei die Durchschnittstemperatur bei knapp 12 °C liegt. All dies ist das Ergebnis einer Reihe geografischer und dynamischer Faktoren (Breitengrad, Lage der Region, Geländegestaltung und Höhenlage). Niederschläge fallen hauptsächlich im Frühjahr und Herbst. Im Sommer sind sie selten und wenn, dann oft in Form von Stürmen. Das Meseta-Gebiet wird auch „Trockenes Spanien“ genannt. Das früher wegen der geringen Niederschläge, der Baumarmut und der dünnen Besiedlung größtenteils ungenutzte Land wird durch den Bau von Stauseen stärker landwirtschaftlich genutzt. Besonders fruchtbare Gebiete sind die Getreideebenen Leóns bei Palencia, Valladolid und Zamora sowie in Nordkastilien die Mesa de Ocana.

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Nordmeseta
Die etwa 650 bis 900 m hohe „Nordmeseta“ (Meseta Norte) entspricht in etwa der autonomen Gemeinschaft Kastilien-Leon und umfasst die historischen Landschaften Altkastilien und Léon. In ihrem inneren Teil befindet sich auf einer Höhe zwischen 800 und 850 Metern das Duero Becken. In der nördlichen Meseta wird auf großen Flächen Getreide angebaut, aber auch Weinbau – z. B. im Anbaugebiet Ribera del Duero – und Schafzucht spielen eine Rolle.
Größte Städte sind Burgos, Léon, Valladolid und Palencia..

Südmeseta
Die etwa 500 bis 700 m hohe „Südmeseta“ (Meseta Sur) ist durch einzelne Gebirgszüge zergliedert und gibt ein weniger einheitliches Bild ab als die Nordmeseta. Hier liegen auch die Becken des Tajo und des Guadiana auf einer Höhe zwischen 500 und 700 Metern.
Die südliche Meseta entspricht der historischen Landschaft Neukastilien und verteilt sich auf die autonomen Gemeinschaften Kastilien-La Macha und Madrid.
In ihrem westlichen Teil sind beweidete Steineichenwälder (dehesas) zu finden, ansonsten wird das Land vorwiegend für Wein- und Olivenanbau, aber auch für Getreide und Schafzucht genutzt.
Größte Städte sind Madrid, Toledo, Albacete und Cuidad Real.


Das Kastilische Gebirge
Historisch gesehen ist das Gebirge die Grenze zwischen Altkastilien im Norden und Neukastilien im Süden und teilt die Meseta in zwei Teile. Damit trennt das Iberische Scheidegebirge auch die Einzugsgebiete der Flüsse Duero und Tajo. Es besteht aus einer Reihe von Gebirgsketten, die sich über etwa 400 km von West nach Ost erstrecken und zwischen 35 und 40 km breit sind.
Hervorzuheben sind die Gebirgskette Gata, die Gebirgskette Gredos, die Gebirgskette Peña de Francia, die Gebirgskette Ayllón, die Gebirgskette Guadarrama und die Gebirgskette Somosierra. Die Höhe ist unterschiedlich und einige Gipfel liegen über 1.500 m. Die höchste Erhebung der Bergkette ist der Berg Pico Almancor mit 2592 m Höhe, der sich in der Sierre de Gredos befindet.

 

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Jakobswege
Durch den nördlichen Teil der Nordmeseta verläuft in Ost-West-Richtung ein längerer Teil des Camino Frances
Von Süden nach Norden durch die Mesetas und das kastilische Gebirge verlaufen u.a. die Ruta de Lana (Alicante – Burgos), der Camino de Levante (Valencia – Zamora), der Camino de Madrid (Madrid – Sahagun) und die Via de la Plata (Sevilla – Santiago).


Auf dem Camino de Levante ist das Gebirge über den Pass Puerto de El Boquerón (1315 m) zu überwinden, um nach Avila zu gelangen.
Auf dem Camino de Madrid ist das Gebirge über den Pass Puerto de la Fuenfria (1796 m) zu meistern, um nach Segovia zu erreichen. Er ist der höchste Pass auf allen Jakobswegen.

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