San Salvador de Valdediós
Die Kirche San Salvador de Valdediós – im Volksmund „el Conventín“ genannt – ist eine präromanische asturische Kirche in Villaviciosa. Die Kirche steht im Valdediós-Tal neben dem Kloster Santa Maria. Die Kirche San Salvador de Valdediós war ursprünglich die Kirche eines Sommerpalastkomplexes.
(s. Kapitel „Vorromanische asturische Archtektur“)
Einer der angenehmsten Aspekte dieses antiken Denkmals ist der Ort, an dem es steht. Es ist ein tiefes Tal östlich der Stadt Oviedo, ganz in der Nähe von Villaviciosa. Dieses grüne Tal ist von Wäldern umgeben, ohne Gebäude oder andere Hindernisse, wodurch eine ruhige Betrachtung aus allen Blickwinkeln möglich ist.
Ein paar Dutzend Meter südlich von San Salvador finden wir die romanische Kirche, den Kreuzgang und einige andere Räume des Zisterzienserklosters Santa María de Valdediós, das in den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts errichtet wurde.
Die Herberge im Kloster ist wieder geöffnet und bietet Übernachtung, Frühstück und Abendessen an.
Geschichte
Der Bau der Kirche San Salvador wird der Zeit der Herrschaft Alfons III. zu geschrieben. Sie wurde am 24. September 921 geweiht und lehnt sich architektonisch und dekorativ an das Vorbild der Kirche San Julián de los Prados an. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden mehrere Umbauten durchgeführt, wobei vor allem die an das Vestibül angrenzenden Strukturen durch die Verbindung mit den Seitenschiffen verändert wurden.
Im Jahr 2011 wurde die erste Phase eines umfassenden Sanierungsprojekts für die Kirche abgeschlossen. Dabei wurde das ursprüngliche Aussehen des Daches wiederhergestellt. Die zweite Phase der Restaurierung soll sich auf den Innenraum und die Wandmalereien konzentrieren.
Architektur
Die Anordnung des Grundrisses entspricht dem Schema einer Basilika mit drei Schiffen, wobei das mittlere breiter ist, aus vier Abschnitten von Halbkreisbögen besteht und an ihren Enden von rechteckigen Apsidenkapellen gekrönt wird. Es verfügt über kein Querschiff, obwohl zwei angeschlossene Räume, einer auf jeder Seite, möglicherweise einen falschen Eindruck erwecken. Die Schiffe sind durch halbkreisförmige Querbögen getrennt, die die hohen Wände des Mittelschiffs tragen. Diese Bögen ruhen auf Säulen mit quadratischem Querschnitt. Da das Mittelschiff viel höher ist als die Seitenschiffe, konnten oben in den Wänden eine Reihe halbkreisförmiger Öffnungen geschaffen werden, die eine direkte Beleuchtung ermöglichen.
Zusätzlich zu den drei beschriebenen Apsiden verfügt der Kopfteil der Kirche über eine „Schatzkammer“, die sich zwischen der Hauptkapelle und dem Dach befindet. Die Wand der zentralen Apsis verfügt über ein dreiseitiges Fenster zur Beleuchtung und darüber erkennt man ein zweiseitiges Fenster für die Schatzkammer.
Am Westteil der Kirche befindet sich ein niedriger Portikus, der von umliegenden Räumen flankiert wird, die nicht mit den Kirchenschiffen verbunden sind. Darüber wurde eine hohe Galerie errichtet, die über eine an der Wand des Südschiffs befestigte Treppe mit der Veranda verbunden war. Diese Tribüne – im Stil des karolingischen Westwerks – war ein privilegierter und reservierter Ort für den König, um an den Liturgien teilzunehmen. Sie wird von einem zweibogigen Fenster beleuchtet, das drei Säulen, einem mit Schriftrollen verzierten Alfiz und darüber einem Fries mit einem perfekten Relief des Siegeskreuzes mit seinem entsprechenden Alpha und Omega aufweist. Dies sind Merkmale der maurischen Architektur, die wahrscheinlich von den Mozarabern mitgebracht wurden, die bereits in jenen Jahren begannen, aus dem Süden auszuwandern, um die zurückeroberten Gebiete zu besetzen und so soziale, wirtschaftliche und religiöse Unabhängigkeit zu erlangen.
Durch die Südtür gelangt man in das Innere des Tempels.
Die drei Schiffe der Kirche sind mit Tonnengewölben bedeckt, die auf den gestützten Außenwänden und auf den beiden Bögen ruhen, die die Schiffe in Längsrichtung trennen. Sie bestehen aus Halbkreisbögen, die von starken Säulen mit quadratischem Querschnitt getragen werden. Der seitliche Portikus weist ebenfalls ein Tonnengewölbe auf, in diesem Fall jedoch durch Querbögen verstärkt. Die Apsiden sind in einer niedrigeren Höhe gewölbt als das jeweilige Kirchenschiff. Die vollständige Einwölbung wird durch die geringe Breite der Kirchenschiffe erleichtert, insbesondere der Seitenschiffe, die sehr schmal sind.
Interessant ist auch die seitliche Veranda, die etwas später als die Kirche an der Südwand errichtet wurde. Diese Art von Portiken dienten u.a. zu Bestattungszwecken oder Bußfeiern. Jahrhunderte später nahm diese Art von Seitenvorbauten in vielen romanischen Kirchen Gestalt an und erweiterte ihre Funktionalität als Treffpunkt.
Wandgemälde
Liebhaber mittelalterlicher spanischer Kunst kennen wahrscheinlich die berühmten Wandmalereien in der Oviedo-Kirche San Julián de los Prados. Im vorliegenden Fall sind in der Kirche San Salvador de Valdediós auch einige kleine Beispiele ähnlicher Fresken erhalten
Dabei handelt es sich um Gemälde, die mit der aus der römischen Welt übernommenen Freskentechnik angefertigt wurden. Die am häufigsten verwendeten Farben sind Rot, Schwarz, Ocker.
Die gemalten Motive unterliegen einem Anikonismus (d.h. keine figürlichen Darstellungen), der typisch für jene Zeiten ist, in denen noch über die Zweckmäßigkeit der Darstellung von Heiligen debattiert wurde (als die asturischen Kirchen gemalt wurden, befand sich das Byzantinische Reich mitten im Bildersturm oder war erst kürzlich daraus hervorgegangen).
Aus diesem Grund werden rhythmisch angeordnete geometrische Formen wie Rauten, Kreise oder längliche Sechsecke verwendet. In anderen Fällen werden Bögen nachgeahmt. Es gibt auch Pflanzen und, was sehr wichtig ist, christliche Symbole wie die drei Kreuze – Tritte – von Golgatha und Chrismons, die in konzentrischen Kreisen eingraviert sind, sowie ein Alpha und ein Omega an der Spitze.
San Salvador der Priesca
Die Kirche San Salvador liegt wenige Kilometer von der Gemeinde Villaviciosa entfernt im Ort La Quintana. Es ist eines der interessantesten Beispiele der letzten Aufbauphase der asturischen Monarchie. Die Kirche wurde am 24. Oktober 921 unter der Herrschaft von Ordoño II. (914-924) geweiht, zu einer Zeit, als die asturischen Könige bereits nach León gezogen waren.
Die Kirche ist neben Santiago de Gobiendes (Colunga) eines der letzten vorromanischen Bauwerke Asturiens, zumindest derjenigen, deren Datum wir bestimmen können. Obwohl es sich um ein späteres Baujahr handelt, wird es aufgrund der formalen und stilistischen Verwandtschaft mit anderen asturischen vorromanischen Kirchen normalerweise dem Typus der Kirchen zur Bauperiode unter Alfons III. (866-910) eingeordnet und hat viel Ähnlichkeit mit der Kirche San Julián de los Prados oder San Miguel de Lillo aus derselben Zeit sowie natürlich San Salvador de Valdedios.
Architektur
Der Grundriss entspricht perfekt dem traditionellen Vorbild asturischer Kirchen.
Darin sind die für das 10. Jahrhundert typischen neuen künstlerischen Strömungen zu sehen, wie die Hufeisenbögen der Kammer, die sich über der Apsis befindet, oder Reste einer Malerei mit geometrischen Formen. All dies ist jedoch in einer traditionellen Struktur vereint, die typisch für die asturische vorromanische Bautradition ist.
Bei der Kirche handelt es sich um ein etwa 17 Meter langes Gebäude mit einem dreischiffigen Basilika-Grundriss, wobei das Mittelschiff höher und breiter ist als die Seitenschiffe. Diese werden durch drei leicht geneigte Halbkreisbögen aus Backstein getrennt, die von vier Pfeilern mit quadratischem Querschnitt getragen werden. Die Säulen und Bögen sind verputzt und haben geformte Kapitelle, wie sie für die asturische Architektur charakteristisch sind.
Die drei Schiffe münden in ebenso viele Kapellen, die rechteckig angeordnet sind und außen eine gerade Kopfwand bilden. Die drei Apsiden sind mit Tonnengewölben bedeckt, und in der Mitte befindet sich ein blinder Torbogen, der entlang der Nord- und Südwand auf einer durchgehenden Steinbank verläuft und der auf der Ostseite in drei große Halbkreisbögen übergeht, ebenfalls blind, aber größer als die seitlichen.
Über der Mittelapsis befindet sich eine kleine Kammer, die nur von außen durch ein Fenster mit zwei kleinen Hufeisenbögen auf einem Pfosten zugänglich ist. Die Forscher sind sich nicht einig über seinen Ursprung oder seine Funktion. Sie könnte etwa als Aufbewahrungsort für Reliquien oder als Getreidelager gedient haben. Zusätzlich gibt es einige Anbauten aus späteren Jahrhunderten u.a. den Turm aus dem 17. oder 18. Jh.
Skulpturen und Wandmalerei
Die Kapitelle der Säulen weisen sehr schöne skulpturale Pflanzenformen auf. Darin sieht man eine Verzierung mit speerförmigen Blättern mit fischgrätenförmigen Adern.
In der Apsis ist von allen Gitterwerken, die die Fenster der Kirche bedeckten, das einzige Original erhalten. Seine Form besteht aus drei Halbkreisbögen im unteren Teil, einem zentralen Rosettenfenster mit acht Lappen und darüber drei weiteren Halbkreisbögen.
Im Inneren des Gebäudes sind einige Reste von Wandmalereien zu sehen, die stark verfallen sind. Ursprünglich waren in der gesamten Kirche Wandmalereien, die aber zum Teil durch einen Brand zerstört wurden.
Im Mittelschiff, im oberen Teil der Epistelseite, befindet sich ein länglicher Sockel, auf dem die Darstellung eines Palastes mit perspektivisch dargestelltem Innenhof platziert ist. In der Mitte ist ein Baum zu sehen, gekrönt von einer Vase, aus der ein weiteres Pflanzenmotiv hervorgeht. In einem anderen Feld erscheint eine sehr grob dargestellte männliche Figur, die auf einem Thron sitzt und nach links blickt. Im Südschiff sind bis zu sechs Gebäude dargestellt, die einen Palast mit einem von Säulen umgebenen Innenhof bilden. Die übrigen Gemälde stellen geometrische Motive dar.