Die fesche „Spanierin“

Geschichten auf dem Via de la Plata

Nach einem langen Wandertag kamen wir abends in El Cubo de la Tierra del Vino an. Wir wurden von den Herbergsleuten in der privaten Herberge herzlich begrüßt, bekamen ein kleines Doppelzimmer zugewiesen und fühlten uns direkt wohl. Das Angebot zu einem Abendessen nahmen wir dankbar an. Und wir wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil es war die beste Hausmannskost auf dem ganzen Weg. Eine Terrine mit herrlich duftender Gemüsesuppe, frischer Fisch mit gedünstetem Gemüse, Salat und Kartoffeln und zum Abschluss ein köstliches Törtchen und eine Tasse Kaffee. Nach diesem köstlichen Mahl kamen wir trotz unserer bescheidenen Spanischkenntnisse mit den Wirtleuten ins Gespräch. Marielouise fragte nach einer schönen Stickerei, die an der Wand hing. Die Wirtin erklärte uns stolz, die habe sie selber angefertigt. Dann ging sie kurz weg und kam mit einer herrlich bestickten Bluse zurück, die sie uns stolz präsentierte. Sie gehört zu einer Tracht aus der Gegend, die zu besonderen Anlässen getragen wird. Eine wunderschöne Arbeit! Daraufhin lief unsere Wirtin noch einmal weg und kam mit der ganzen Tracht zurück, die sie selbst genäht und bestickt hatte. Als wir die Tracht gebührlich bewunderten, forderte sie Marielouise auf, diese doch einmal anzuprobieren. Nach erstem Zögern folgte Marielouise der Aufforderung. Und dann verwandelte sich – nach einigen Schwierigkeiten, denn die Tracht ist nicht so einfach anzuziehen – meine holländische Freundin in eine fesche Spanierin! Den Spaß und die Freude, die wir daran hatten, kann man anhand der Bilder gut nachvollziehen. Was für ein schöner Abschluss des Tages!